Über die Welschbilliger Kupp von der Kyll zur Sauer

Das Radwegenetz in der Südeifel könnte demnächst engmaschiger werden. Geplant ist ein Lückenschluss zwischen Kylltal- und Sauertalradweg von Kordel über Welschbillig und Eisenach bis nach Minden.

Kordel/Welschbillig/Minden. Die Querverbindung zwischen Sauertal- und Kylltalradweg über Welschbillig steht im rheinland-pfälzischen Radwegeplan (GRW), der zuletzt im Jahr 2003 überarbeitet und fortgeschrieben wurde. Bisher ist das Projekt aber nicht über den Wunschstatus hinausgekommen. Als vor wenigen Jahren der Ausbau der Bundesstraße 422 zwischen Kordel und Welschbillig aus Kostengründen ohne den eigentlich vorgesehenen parallel verlaufenden Radweg erfolgte, erhielt das Projekt Radweg-Lückenschluss zwischen Kyll und Sauer einen erheblichen Dämpfer. Doch nun gibt es wieder einen Lichtblick: Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DRL) in Bitburg hat sich bereiterklärt, im Rahmen der Flurbereinigung im Raum Idenheim/Idesheim einen kombinierten Rad-Wirtschaftsweg entlang des Falzer Bachs bis nach Welschbillig auszubauen.

"Das Angebot über den Anschluss unserer Gemarkung habe ich natürlich begeistert aufgegriffen", sagt Welschbilligs Ortsbürgermeister Werner Olk, "hoffentlich hat diese Maßnahme auch Signalwirkung auf die baldige Realisierung des ganzen Radwegs."

Die Anbindung des Raums Bitburg an den Kylltalradweg und damit an den Moselradweg bis nach Trier-Ehrang würde den Tourismus in der Südeifel stark ankurbeln, glaubt Olk. Auch die Gemeinde Kordel, die in diesem Jahr durch den neuen Premium-Weg Eifelsteig einen stärkeren Zustrom von Wanderern verzeichnet, setzt große Hoffnungen auf die Radquerverbindung Richtung Sauer. Der neue Radweg könnte westlich von Welschbillig auf Wirtschaftswegen ausgewiesen werden - vorausgesetzt, die Landwirte spielen mit. Zielort könnte der Sauerort Minden sein, heute bereits Drehkreuz für Fahrten auf dem Sauertal-, Nims- und Prümtalradweg. Auch für die Route östlich von Welschbillig, also den Teilabschnitt bis Kordel, müssten Feld- und Wirtschaftswege gefunden werden, die für Fahrräder geeignet sind - möglicherweise entlang des Welschbilliger Bachs. Die Querverbindung zwischen Kyll und Sauer mache Sinn, sagt Hans-Michael Bartnick vom Landesbetrieb Mobilität (LBM).

Dass beim Ausbau der B 422 auf den Bau eines Radwegs verzichtet wurde, habe an der schwierigen Geländestruktur und den damit verbundenen hohen Kosten gelegen. Laut Bartnick wird unter Federführung der LBM-Zentrale in Koblenz eine Radroute über vorhandene Wege geprüft. EXTRA Radwege in der Eifel Kylltalradweg: 115 Kilometer, folgt dem Lauf der Kyll von Hallschlag bis Trier-Ehrang, ebene bis hügelige Strecke, höchster Anstieg zwischen Kyllburg und Erdorf. Nims-, Prüm- und Sauertalradweg: 53 Kilometer, führt über stillgelegte Bahntrassen mit Anschluss in Minden nach Luxemburg oder Trier, leichte bis mittelschwere Strecke.

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