Feste Wenn sich alles um die Kartoffel dreht

Bonerath · Ein Jubiläum: Der Heimat- und Kulturverein Bonerath feierte mit seinen Gästen zum 20. Mal das Krompernfest. Dafür mussten fast 40 Frauen, Männer und Kinder fleißig schälen.

 Auf so einem runden Geburtstag zu bewirten, ist kein Zuckerschlecken – macht aber trotzdem sichtbar Spaß.

Auf so einem runden Geburtstag zu bewirten, ist kein Zuckerschlecken – macht aber trotzdem sichtbar Spaß.

Foto: Katja Bernardy

Ein Satz ist auf dem Krompernfest rund um das Bürgerhaus in Bonerath oft zu hören: „Das schmeckt so gut.“ Hunderte aus der Region hatten sich auf den Weg gemacht, um sich traditionelle Kartoffelgerichte, wie Stippcher, gefüllte Klöße oder Krompernschniedcha (Reibekuchen), schmecken zu lassen.

Gaby Theis, Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Bonerath (HuK), sagte: „Wir haben 15 Zentner Kartoffeln verarbeitet.“ Fast 40 Frauen, Männer und Kinder hätten zuvor fleißig Krompern, wie die Kartoffel in dem von Wiesen und Feldern eingebetteten Dorf mit seinen rund 240 Einwohnern, seit Jahr und Tag genannt wird, geschält.

Zum 20. Mal hatte der Verein, der sich für den Erhalt des dorftypischen Brauchtums einsetzt, das Fest auf die Beine gestellt  - mehr als ein Drittel der Bewohner Boneraths half mit. Sie rollten Klöße und Stippcher, kochten, brutzelten und portionierten, schnitten 54 selbst gebackene Kuchen und Torten auf, verkauften Getränke oder spülten. Auch Fleischesser kamen auf ihre Kosten: Unter anderem grillten Raimund Werhan und Alfons Marx 16 Spießbraten – urig, neben einem Lagerfeuer auf einem Spezialgrill auf freiem Feld.

Viele Gäste haben das Bone­rather Krompernfest im Oktober, das nun seit 1999 stattfindet, seit langem fest in ihren Terminkalendern verankert. Auch Annette Jonas aus dem Nachbarort Holzerath war zum Jubiläum wieder mit ihrer Familie  dabei. Sie lobte das gute Essen, die gesamte Organisation sowie „die tolle Dekoration“. Denn ebenso liebevoll wie gekonnt, hatte Edith Scherf Bonkasse, Tische und das Bürgerhaus mit bunten Geschenken aus der Natur aufgehübscht.

Palmina Daddabbo aus Mertesdorf ließ sich Stippcher – das ist übrigens eine fingerdicke Speise aus Kloßteig – schmecken. Sie sei jedes Jahr dabei, sagte sie, während die Ruwertaler Alphornjägerbläser sich  neben dem Getränkestand positionierten. Um dem Fest mit Klängen aus den imposanten Holztrompeten, die einst zur Verständigung von Alm zuu Alm dienten, auch eine musikalische Note zu geben.

Laut Wetterbericht sollte der Himmel am Nachmittag aufreißen, doch die Sonne ließ sich nicht blicken. Aber es blieb trocken und die Gäste trotzten zeitweise dem Herbstswind.

Gegen drei Uhr waren die Töpfe leer – auch zum 20. Mal war das Fest, das engagierte HuK-Mitglieder und viele Bonerather jährlich vereint stemmten, ein voller Erfolg. Am 11. November lädt der Verein, der 1998 gegründet worden war und heute 80 Mitglieder zählt, zum traditionellen Martinszug ein.

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