Wo heiße Luft zum Tragen kommt

Bunte Kugeln und riesige Figuren in der Luft - Spaß und Unterhaltung am Boden: Mehrere Tausend Besucher erlebten am Wochenende die sechste Mosel-Ballon-Fiesta, die den Flugplatz Föhren und das angrenzende Industriegelände in eine Festspielwiese verwandelte.

Föhren. Die Föhrener Mosel-Ballon-Fiesta gilt unter den deutschen Ballonsportlern inzwischen als eines der großen Ereignisse im jährlichen Terminkalender. 70 Teams sind in diesem Jahr zum Treffen der Heißluftgefährte angereist. Ob sie aber aufsteigen und fahren können - und wohin die Reise geht - dies bestimmen allein Wind und Wetter. Doch zunächst scheint das Wetter in diesem Jahr nicht mitspielen zu wollen: Der erste geplante gemeinsame Start aller Teilnehmer am Freitagabend muss wegen zu starker Windböen ausfallen. Dasselbe Schicksal ereilt die für Samstagmorgen vorgesehene Zielfahrt der Ballone auf den Flugplatz Föhren.

Besorgter Blick auf die Wetterprognosen



Eine Ballon-Fiesta ohne Aufstiege? Organisator Werner Wäschenbach vom Hauptveranstalter Schroeder fireballons in Schweich beobachtet unablässig die Prognosen der Flugwetterdienste. Am Samstagmittag dann Erleichterung: Für den Abend wird nur noch leichter Wind vorhergesagt. Der für 19 Uhr geplante Massenstart der 70 Ballone sowie das spektakuläre Nachtglühen einiger Heißluftkugeln nach Einbruch der Dunkelheit sind gesichert.

Zunächst aber gehören die Wiesen und Plätze zwischen Industriegelände und Flugfeld dem Geschehen am Boden. Als Moderator Klaus Reuter gegen 15.30 Uhr zum Gruß ansetzt, sind die Reihen noch gelichtet. Doch schnell ändert sich das Bild. Die aufgebauten Attraktionen - insbesondere alles, was zum Mitmachen und Ausprobieren lockt - werden mehr und mehr von Besuchern umringt. Der "Star" unter den Spielangeboten ist jedoch die ausgediente Ballonhülle: Von einem Windgenerator aufgeblasen wird sie mit ihren flatternden Wänden für Klein und Groß zur riesigen Abenteuerhöhle.

"Die Besucherzahl des Vorjahrs haben wir sicher schon erreicht", sagt gegen 16 Uhr Mitorganisator Reinhard Müller vom Industriepark Region Trier, während die Springer des Fallschirmsports Trier zur Erde schweben und die Modellbauer ihre kleinen Flieger zur großen Flugschau vorbereiten.

Abendliche "Fuchsjagd" im leichten Westwind



Am Abend schlägt endlich die Stunde der 70 Ballonteams aus ganz Deutschland und einigen Nachbarländern. Kurz vor 19 Uhr rüsten sie ihrer Luftgefährte zur "Fuchsjagd". Der Wind weht nur noch leicht aus Richtung Westen. Die Teams zweier Vorausballons - die Füchse - werden etliche Kilometer weiter östlich auf einem Feld landen und am Boden eine Zielmarkierung aufbringen. Aufgabe der Verfolger ist es, sich möglichst exakt an diesen Punkt herantreiben zu lassen, um dann niederzugehen.

Dieser Spaß in luftiger Höhe, der auch Erfahrung mit den Windströmungen und Konzentration erfordert, ist naturgemäß den Ballonfahrern und ihren Mitreisenden vorbehalten. Aber auch die am Boden Zurückgebliebenen kommen auf ihre Kosten mit einem spektakulären Aufstieg von 70 bunten Kugeln, Tiergestalten und "Gegenständen" - darunter eine riesige Spirituosenflasche.

Platzmangel herrscht am Abend, als mit einbrechender Dunkelheit der Große Night-Glow, das Schauglühen der Ballone zur Musik der Gruppe "Soul & More" und begleitet von einem Bodenfeuerwerk ansteht. Mit einem zweiten Start am Sonntagmorgen endet die Mosel-Ballon-Fiesta 2009.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort