Verbrennung Wohin mit 11.000 Tonnen Klärschlamm? - Drei Standorte in der Region im Rennen

Mertesdorf · Ab 2025 muss irgendetwas mit dem Klärschlamm passieren. Bisher sind drei Standorte für eine Verbrennung im Rennen.

 Ursprünglich war das Gelände bei Mertesdorf eine reine Mülldeponie. Inzwischen ist dort ein Verwertungszentrum entstanden.

Ursprünglich war das Gelände bei Mertesdorf eine reine Mülldeponie. Inzwischen ist dort ein Verwertungszentrum entstanden.

Foto: Portaflug Föhren

Am 1. Januar 2025 ist Schluss. Kurz nach der Jahreswende 2018/19 mag das noch weit weg erscheinen. Doch den Verbandsgemeindewerken und den Stadtwerken Trier läuft die Zeit weg. Denn bis 2025 muss ein Weg gefunden sein, den sogenannten Klärschlamm (siehe Info) zu verwerten. Rund 11 000 Tonnen Schlammtrockenmasse kommen jährlich zusammen. Und bisher weiß offensichtlich niemand so recht, was damit geschehen soll. Im Umfang wie bisher auf Felder wird der Kläranlagenrest jedenfalls nicht mehr ausgebracht werden können.

Es werde ergebnisoffen nach Lösungen für die Verwertung des Klärschlamms gesucht, sagt Andreas Kruppert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Er ist der künftige Vorsitzende der Kommunale Klärschlammverwertung Region Trier Anstalt öffentlichen Rechts (KRT), der neben den Stadtwerken Trier die Werke der Verbandsgemeinden und der Städte Wittlich und Bitburg angehören sollen.

So ganz im Trüben müssen die Verantwortlichen der neuen KRT jedoch nicht fischen. Denn es gibt bereits Vorstudien. Im Klärschlammkonzept Region Trier sind verschiedene Möglichkeiten durchgespielt worden. Am besten schneiden dabei die Variante Verbrennung in einem Drehrohrofen in Mertesdorf sowie die Vergasung an zwei Standorten (Trier und Wittlich) ab.

Trotz dieser vorliegenden Ergebnisse verweist Kruppert auf die von der neuen KRT zu erledigende Arbeit. Deshalb nennt der Bürgermeister auch keine Wunschstandorte. Dass immer wieder Mertesdorf als Standort genannt wird, bezeichnet er als Diskussion, die sich verselbstständigt habe. „Es hat bislang keine Gespräche mit dem Zweckverband ART gegeben“, sagt Kruppert. Diese Gespräche seien erst dann sinnvoll, wenn eine abschließende Entscheidung über die Art der Verwertung gefallen ist.

Ohne Gespräche mit dem Zweckverband ART wird es jedenfalls am Standort Mertesdorf nicht gehen. Denn der müsste einen Teil seiner Fläche vermieten, verpachten oder überlassen. Denn das Gelände des Entsorgungs- und Verwertungszentrums auf dem Höhenzug zwischen Fell und Mertesdorf gehört dem Zweckverband. Dessen Verbandsdirektor Max Monzel sagt auf Anfrage des TV, dass der Zweckverband ART nicht die Absicht habe, in Mertesdorf eine Müllverbrennungsanlage zu bauen. Es sei vielmehr sinnvoll, „regionale Stoffströme zu bündeln und sie im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes optimal zu nutzen“. Der Zweckverband ART wird offensichtlich unabhängig von den Bestrebungen der neuen KRT ein regionales Nutzungskonzept für Biomasse möglicherweise auch am Standort Mertesdorf realisieren. Es geht laut Monzel um Stoffströme von 100 000 Tonnen jährlich. Es müsse analysiert werden, sagt der Geschäftsführer, ob und in welchem Umfang die nach seinen Angaben jährlich 9000 Tonnen Klärschlamm aus der Region dabei eingebunden werden.

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