"Zu Hause gibt es noch so viel zu entdecken"

Unter dem Motto "Auf den Spuren der Indianer" sind diese Woche die ersten Ferienspiele der Verbandsgemeinde Ruwer in Pluwig gestartet. Zusammen mit insgesamt sieben ehrenamtlichen Betreuern kümmert sich Jugendpflegerin Julia Eiter noch bis Freitag um eine fünfzigköpfige Gruppe von sieben- bis elfjährigen Kindern.

 Der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Ruwer, Günter Jakobs (Dritter von rechts), begutachtet ein Tipi, für das die Kinder Äste gesammelt haben. Die Organisatorin der Ferienspiele, Julia Eiter (Dritte von links), legt ebenfalls mit Hand an. TV-Foto: Anja Fait

Der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Ruwer, Günter Jakobs (Dritter von rechts), begutachtet ein Tipi, für das die Kinder Äste gesammelt haben. Die Organisatorin der Ferienspiele, Julia Eiter (Dritte von links), legt ebenfalls mit Hand an. TV-Foto: Anja Fait

Pluwig. Nachdem am Montag viel gespielt, fünf neue "Indianerstämme" gegründet, Totempfähle aufgestellt und angemalt wurden, beginnt der stürmische Dienstag mit einer groß angelegten Schatzsuche. Kurz nach 9 Uhr starten die mit Pullover und Regenjacken ausgerüsteten Jungen und Mädchen eine abenteuerliche Schnitzeljagd durch den Pluwiger Wald. "Über uns war plötzlich ein Eichhörnchen", erzählt Lukas Marx aus Gusterath. Und der Pluwiger Phillipp Metzen berichtet begeistert von steilen Abhängen und "gefährlichen Schluchten", an denen sie vorbei gelangen mussten.Nachmittags stellen die Kinder Pfeil- und Bogen sowie Musikinstrumente aus Naturmaterialien her. In einer anderen Gruppe von Jungen und Mädchen werden Lederbänder geflochten, Perlen aufgefädelt und Stoffrestereste zu Stirnbändern zusammengenäht. Vor den vier großen Zelten am Pluwiger Sportplatz laufen Kinder mit riesigen Ästen herum - mit Hilfe ihrer Betreuer bauen sie ein richtiges "Indianertipi".Jugendpflegerin Julia Eiter: "Für unsere Ferienspiele haben wir altersangemessene Möglichkeiten der Kinder- und Jugendbildung ausgewählt. Sieben- bis Elfjährige brauchen Aktion und Bewegung, aber auch Ruhephasen. Mit seinem ungebrochenen Reiz eignet sich das Thema "Indianer" hervorragend, um die Heimat- und Naturverbundenheit der Jungen und Mädchen zu fördern. Kinder müssen nicht immer weit weg fahren oder viel Geld ausgeben, um Abenteuer zu erleben. Und in der Schule lernt man nicht, wie man sich im Wald zurechtfindet oder sicher einen Abhang heruntergelangt." Der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Ruwer, Günter Jakobs, zeigt sich begeistert: "Der Bedarf an einer solchen Veranstaltung erklärt sich mit der Teilnahme von fünfzig Kindern von selbst. Dank der Ganztagsstelle, die wir für unsere Jugendpflegerin geschaffen haben, lässt sich ein solches Projekt überhaupt erst verwirklichen." Julia Eiter und Günter Jakobs denken hier aber auch an die vielen anderen Menschen, ohne deren Unterstützung diese Veranstaltung ebenfalls unmöglich gewesen wäre: Beide danken dem Pluwiger Ortsbürgermeister Wolfgang Annen für die Bereitstellung des Platzes und des Bürgerhauses, den Feuerwehren aus Pluwig und Morscheid und dem Kreisfeuerwehrverband für die Zelte und deren Aufbau, den Karl-May-Freunden Pluwig für einen Erlebnistag auf ihrem Gelände, Revierförster Karl Franzen für eine kindgerecht spannende Waldwanderung, der Gusterather "Freizeitköchin" Bärbel Brodrecht und dem ganzen Küchenteam sowie allen freiwilligen Betreuern, die sich völlig unentgeltlich für die ersten Ferienspiele in der Verbandsgemeinde Ruwer engagieren. Und dass Jugendpflegerin Julia Eiter mit ihrer Devise "Zuhause gibt es noch so viel zu entdecken. Wir holen uns die Abenteuer da, wo es nichts kostet" auf der richtigen Fährte ist, beweist die Aussage eines zehnjährigen Jungen: "Am besten an den Ferienspielen gefällt mir, dass Julia Eiter so viel mit uns spielt."

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