Gesundheit Trierer Mutterhaus kann nicht sagen, wann es wieder krebskranke Kinder aufnimmt (Video)

Trier · Das Trierer Mutterhaus hat in einer Pressekonferenz den seit Anfang des Jahres geltenden Aufnahmestopp auf der Kinderkrebsstation verteidigt. Gleichzeitig räumte die Klinikleitung Fehler bei der Kommunikation ein.

 Das Trierer Mutterhaus hat in einer Pressekonferenz zur Situation auf der Kinderkrebsstation informiert: von links: Geschäftsführer Jörg Mehr, der ärztliche Direktor Wolfgang Thomas und der medizinische Geschäftsführer Christian Sprenger

Das Trierer Mutterhaus hat in einer Pressekonferenz zur Situation auf der Kinderkrebsstation informiert: von links: Geschäftsführer Jörg Mehr, der ärztliche Direktor Wolfgang Thomas und der medizinische Geschäftsführer Christian Sprenger

Foto: Bernd Wientjes

Obwohl das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium vom Trierer Mutterhaus verlangt, dass es so schnell wie möglich wieder krebskranke Kinder stationär aufnimmt, kann die Klinikleitung derzeit nicht sagen, wann das Krankenhaus dazu in der Lage sein wird. Man habe ein neues Konzept für die stationäre Behandlung der betroffenen Kinder und Jugendlichen erarbeitet und sei davon ausgegangen, dass man dieses Anfang des Jahres umsetzen könnte, sagte der Leiter der Kinder- und Jugendmedizin, Wolfgang Thomas, heute morgen auf einer Pressekonferenz. Allerdings habe er vor einigen Tagen erfahren, dass zwei auf der Kinderkrebsstation beschäftigte Ärzte gekündigt haben und im Laufe des kommenden Jahres gehen werden. Damit erfülle man von diesem Zeitpunkt an nicht die vorgeschriebene Zahl von mindestens drei auf Kinderonkologie (der Behandlung von Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen) spezialisierten Ärzten. Daher könne man derzeit noch nicht sagen, wann wieder eine Aufnahme von Kindern und Jugendlichen auf der Station erfolge, sagte Thomas.

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Am Montag ist durch einen offenen Brief des Fördervereins für krebskranke Kinder Trier bekannt geworden, dass das Mutterhaus seit Anfang des Jahres keine an Krebs erkrankten Kinder mehr stationär aufnimmt und diese an die Uniklinik ins saarländische Homburg verweist. Der Vereinsvorsitzende Eugen Schuh zeigte sich enttäuscht darüber, dass er nicht vorher über die Situation informiert worden war. Auch das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium hat mitgeteilt, nichts von dem Aufnahmestopp gewusst zu haben.

Mutterhaus-Geschäftsführer Jörg Mehr sprach am Morgen von einer nicht optimalen Kommunikation. Man habe unterschätzt, wie die nach Aussagen der Klinikleitung notwendige Maßnahme in der Öffentlichkeit aufgefasst werde. Bei der Entscheidung sei es in erster Linie um das Wohl der Patienten gegangen, sagte Mehr. Thomas sprach von einer „guten Entscheidung“. Von ihnen sei keiner durch den Aufnahmestopp zu Schaden gekommen. Die Situation sei durch ein „personelles Problem“ in der Pflege entstanden, so der Chefarzt. „Wir tun alles, um die offenen Stellen nachzubesetzen.“

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