Trio soll Anleger um Millionen betrogen haben

Trier · Weil sie mehrere Dutzend Anleger um insgesamt 2,65 Millionen Euro betrogen haben sollen, müssen sich ab Montag drei Männer aus der Region vor dem Trierer Landgericht verantworten. Das Trio soll die Kunden mit teils horrenden Rendite-Versprechen geködert haben.

(sey) Wer träumt nicht davon, sein Geld innerhalb kurzer Zeit kräftig vermehren zu können, ohne dabei ein Risiko eingehen zu müssen?! Klingt gut, ist nur leider völlig wirklichkeitsfremd. Je höher die mögliche Verzinsung, desto größer ist immer auch das Risiko, eine Bauchlandung zu erleben. Trotzdem gehen immer wieder Verbraucher windigen Finanzberatern auf den Leim.

Zu dieser Kategorie sollen auch drei Männer aus Trier, Wittlich und der Verbandsgemeinde Hermeskeil gehören, die sich ab Montag vor Gericht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft wirft den 46, 48 und 51 Jahre alten Kaufleuten bandenmäßigen Betrug in 53 Fällen vor. Zwischen Juni 2007 und Juli 2008 soll das Trio mit völlig überzogenen Renditeversprechen (Verdopplung des Kapitals innerhalb eines Jahres) Dutzende Freunde, Bekannte und Verwandte geködert und letztlich über den Tisch gezogen haben. Zwischen einigen Tausend und mehreren Zehntausend Euro soll jeder der insgesamt über 50 Anleger verloren haben. Die Trierer Ermittler beziffern den Gesamtschaden auf 2,65 Millionen Euro. Dabei seien noch längst nicht alle Fälle angeklagt, heißt es.

Die betrügerische Masche soll nur deshalb zunächst nicht aufgefallen sein, weil neu gewonnene Anleger die vermeintlichen Gewinne der Alt-Anleger finanzierten: ein klassisches Schneeballsystem. Laut Staatsanwaltschaft wurden die Kunden-Gelder nicht investiert, sondern seien auf den Konten der Angeklagten deponiert und von ihnen verprasst worden, heißt es in der Anklageschrift.

Die Ermittler schließen nicht aus, dass die seit Dezember beziehungsweise Januar in Untersuchungshaft sitzenden Männer selbst mehrere Hunderttausend Euro an Betrüger verloren haben.

Die geprellten Anleger können hoffen, zumindest einen Teil der Gelder wiederzubekommen. Wie der TV bereits berichtete, hat die Staatsanwaltschaft vorsorglich auf diverse Bankguthaben, Autos und Bargeld der Angeklagten den Daumen gelegt. Über 900 000 Euro sollen so sichergestellt worden sein.

Für den am Montag beginnenden Prozess sind zunächst 13 Verhandlungstage angesetzt. Müssen tatsächlich alle angeklagten Fälle verhandelt werden, könnte sich der Prozess bis ins nächste Jahr ziehen.

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