Überreste der V1-Flugbombe ausgegraben

Hillesheim · Kampfmittelräumer haben die Überreste der V1-Flugbombe, die in der Nähe von Hillesheim (Kreis Vulkaneifel) gefunden worden ist, geborgen. Eine Entschärfung war nicht notwendig, weil kein Zünder an der Bombe angebracht war.

(dpa) Von der in der Eifel entdeckten V1-"Flügelbombe" sind doch nur noch einzelne Teile geborgen worden. Kampfmittelräumer gruben am Dienstag auf dem Gelände bei Hillesheim (Kreis Vulkaneifel) einen Treibstofftank und jede Menge Sprengstoff aus.

Die Vermutung, eine nahezu vollständige V1 in der Erde zu finden, bestätigte sich nicht. "Es war nicht mehr so viel übrig", sagte der Leiter des rheinland-pfälzischen Kampfmittelräumdienstes, Horst Lenz. Eine Entschärfung sei nicht notwendig, weil keine Zünder gefunden wurden.

Der Sprengstoff in Form von gipsähnlichen Brocken sei bereits in Fässer gefüllt, sagte Lenz. Acht Spezialisten hatten auf dem abgesperrten Gelände mit Schutzkleidung und Atemmaske gearbeitet, da im Sprengstoff Amatol die hochgiftige Substanz Dinitrobenzol enthalten ist.

Zunächst wurde mit einem großen Bagger die obere Erdschicht abgetragen, dann mit kleinem Gerät in die Tiefe gegangen. "Wir hätten nicht gedacht, dass wir so schnell fertig werden", sagte der Chef-Kampfmittelräumer. Er gehe davon aus, dass die Arbeiten am Mittwoch abgeschlossen werden.

Die Überreste des Marschflugkörpers werden nun in ein Munitionslager bei Koblenz gebracht und vernichtet. Die V1 ("Vergeltungswaffe 1"), die zum Ende des Zweiten Weltkrieg von Rampen vor allem auf Ziele in Antwerpen und London geschossen wurde, war rund acht Meter lang und hatte eine Spannbreite von über fünf Metern.

Ein Zeitzeuge hatte den Kampfmittelräumdienst auf den Fund aufmerksam gemacht. Die V1 war eine der vermeintlichen "Wunderwaffen", mit denen Adolf Hitler den Krieg gewinnen wollte und galt als Vorläufer moderner Raketen. Viele der Flugkörper stürzten allerdings nach dem Start ab.

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