Krieg Selenskyj spricht zu Luxemburger Abgeordneten: „Mir wëlle bleiwe wat mir sinn"

Luxemburg · In einer Video-Rede vor dem Luxemburger Parlament hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Nationalspruch der Bürger des Nachbarlandes verwendet, um auf die Situation in seinem Land aufmerksam zu machen. Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel lässt offen, ob er in die Ukraine reisen wird.

 Der ukrainische Präsident hielt eine per Video übertragene Rede vor dem luxemburgischen Parlament. Archiv-Foto: dpa

Der ukrainische Präsident hielt eine per Video übertragene Rede vor dem luxemburgischen Parlament. Archiv-Foto: dpa

Foto: dpa/Ukraine Presidency

Der ukrainische Präsident ist wie bei all seinen Video-Ansprachen, die er bereits vor verschiedenen Parlamenten gehalten hat, gut vorbereitet. „Mir wëlle bleiwe wat mir sinn" („Wir wollen bleiben, was wir sind“), sagt er (auf Luxemburgisch) gleich zu Beginn seiner knapp zwölfminütigen Rede vor den Abgeordneten des Luxemburger Parlaments. Mit dem Nationalspruch der Luxemburger, der auch so etwas wie das Lebensmotto der Menschen im Nachbarland ist, zeigt Wolodymyr Selenskyj nicht nur, dass er sich vor seiner Rede, die aus dem Präsidentenpalast in Kiew in den Saal der Chamber, wie das Parlament in Luxemburg heißt, übertragen wird, mit dem Großherzogtum beschäftigt hat. Er nutzt den Spruch auch, um ihn auf die Situation in seinem Land umzumünzen, das sich seit 24. Februar im Krieg gegen Russland befindet: Ein einziger Mann wolle verhindern, dass „wir bleiben, was wir sind“, sagt Selenskyj, der ein Polo-Shirt der ukrainischen Armee trägt und vor den Fahnen seines Heimatlandes sitzt. Wenn er mit diesem „Mann“ meint, ist klar: Putin. Er und seine Landsleute seien bereit, ihre Freiheit gegen den Aggressor zu verteidigen. Dazu brauche er aber Unterstützung, auch die von Luxemburg, so der Präsident. Er zähle darauf, dass das Großherzogtum als Gründerstaat der EU die Ukraine dabei unterstütze, Mitglied in der EU zu werden. Um sich davon zu überzeugen, wie die Lage in der Ukraine ist, lädt Selenskyj den luxemburgischen Parlamentspräsidenten Fernand Etgen und den Regierungschef Xavier Bettel ein, vor dem Parlament in Kiew zu reden.