Ungeklärte Mordfälle: So jagt die Trierer Polizei die Täter

Trier · 170 Fälle von Mord und Totschlag sind in Rheinland-Pfalz noch ungelöst, sieben davon im Polizeibezirk Trier. Einige Fälle stammen aus den 80ern – trotzdem gibt es immer wieder neue Erkenntnisse.

(pwr) August 1989: Die 31-jährige Beatrix Hemmerle wird in ihrer Wohnung Am Weidengraben in Trier kaltblütig erstochen. Ihr 12-jähriger Sohn hört die Schreie und findet seine Mutter blutüberströmt im Wohnzimmer. Vom Täter keine Spur. Nur eine Lederjacke wird am Tatort gefunden.

Der Fall Hemmerle ist der älteste noch ungeklärte Mord der Mordkommission im Polizeibezirk Trier. Die Jacke ist auch nach 21 Jahren noch das wichtigste Indiz bei diesem Mord. Auf ihr befinden sich DNA-Spuren, die zu einem Hauptverdächtigen führen sollen – ein Hoffnungsschimmer für die Trierer Beamten, die den Fall noch nicht aufgegeben haben.

Im gesamten Bundesland Rheinland-Pfalz gibt es insgesamt noch 170 ungeklärte Fälle von Mord und Totschlag, einige von ihnen liegen 40 Jahre zurück. Die Trierer Beamten konnten sieben Fälle noch nicht lösen, darunter mutmaßliche Morde in Schweich, Daun und bei Sellerich.

Doch es gibt immer noch Zeugenhinweise, bei einigen Morden sogar in monatlichem Abstand. „Manchmal fallen den Leuten nach Jahren urplötzlich irgendwelche Details ein“, sagt Harry Richter, stellvertretender Leiter der Trierer Mordkommission. Neben – oft ungenauen – Zeugenaussagen und der DNA-Analyse setzt die Mordkommission auf den internen Datenabgleich, bei dem Fälle verglichen und Parallelen gezogen werden.

Ermittlungsarbeit hat viel mit Wissenschaft und Technik zu tun. In den Laboren der Spurensicherung werden so Hinweise auf Täter gewonnen. Wie das funktioniert, zeigt ein Blick des TV hinter die Kulissen der Mordkommission und Spurensicherung in der Donerstagsausgabe des Trierischen Voksfreunds sowie später auf volksfreund.de.

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