Unwetter: Eifel, Mosel und Hochwald am stärksten betroffen

Region (red) · Unterschiedliche Folgen hatten Regen und Gewitter am Wochenende in der Region: In Betteldorf ist ein Sportlerheim abgebrannt. Schlimm hatte es auch Lieser, Grimburg und Gusenburg erwischt. Im THW-Bundesjugendlager in den Trier mussten einige Zelte evakuiert werden.

Nach einem Blitzeinschlag ist am Sonntagabend ein Sportlerheim in Betteldorf im Kreis Vulkaneifel völlig abgebrannt. Gegen 20.30 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Dockweiler, Betteldorf, Dreis und Kirschweiler mit insgesamt 40 Einsatzkräften zur Brandstelle gerufen. Nach knapp einer Stunde hatten sie das Feuer unter Kontrolle. An der Mosel, zwischen Wehlen und Zeltigen mussten Feuerwehr und Polizei teilweise Straßen sichern, die wegen Schlamm , Geröll und Dreck, der aus angrenzenden Weinbergen auf die Fahrbahn gelangte, unpassierbar waren. Betroffen waren die B 53 zwischen Wehlener Brück und Zeltingen sowie die L47 auf der gegenüberliegenden Moselseite. Im Hochwald musste die Feuerwehr Hermeskeil wegen hochgespülter Kanaldeckel ausrücken.



Bereits am Samstag mussten in Folge des kurzen, heftigen Gewitters bei und in Lieser die K 86 und die L 47 am Abend nach dem Unwetter gesperrt werden. Der starke Regen hatte Geröll von den Weinbergen auf die Straße gespült. Im Ort war der Marktplatz unter einer Matschschicht begraben, an der L47 (Moselstraße) entlang versperrte teilweise 20 Zentimeter hohe Schichten von Schlamm und Geröll den Weg. Einige Keller waren ebenfalls vollgelaufen. Laut Polizei Bernkastel-Kues waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Kues, Lieser, Maring und Noviand in Lieser im Einsatz. Die Feuerwehr Mülheim war nebst der Straßenmeisterei für die Räumungsarbeiten in Lieser und zwischen Lieser und Kesten im Einsatz. Weiterhin standen bei Ürzig und Kröv Straßen kurzzeitig unter Wasser. Besonders viel Regen gab es in Manderscheid im Kreis Bernkastel-Wittlich (69 Liter pro Quadratmeter).

Komplett ins Wasser gefallen ist am Samstag die geplante Konzert-Open Air-Premiere im Wittlicher Stadtpark. Als der deutsche Wetterdienst gegen 18.12 Uhr für den Kreis Bernkastel-Wittlich eine amtliche Unwetterwarnung bis 20 Uhr herausgegeben hatte, konnten die Organisatoren nicht mehr reagieren und die Technik vom Stadtpark in die Synagoge umbauen. Rainer Tures, der Projektleiter von Swing und Rock sagte: "„Wir suchen gemeinsam mit Stadtmarketing Wittlich einen Ersatztermin, der möglichst im Stadtpark stattfinden sollte. Viele unserer vierzehn Musiker sind terminlich sehr eingespannt und gebunden, aber wir sind zuversichtlich, dass wir in Stammbesetzung einen gemeinsamen Nenner finden.“

"Nichts Außergewöhnliches" meldet die hingegen die Berufsfeuerwehr Trier am Sonntagmorgen zu den Unwetterfolgen. Allerdings war das Konzert der Berlin Comedian Harmonists zuvor vom Innenhof des Kurfürstlichen Palais in die Europahalle verlegt worden.

Morbach blieb vom Regen und Gewitter nach Angaben der Polizei weitestgehend verschont, auch in der Eifel blieben größere Schäden aus, wenngleich im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel wie Monschau und Kall heftige Regenfälle gemeldet wurden. In Daun im Kreis Vulkaneifel fielen allerdings 48 Liter Regen pro Quadratmeter.

In Grimburg und Gusenburg sind einige Keller vollgelaufen, außerdem gab es nach Angaben des Wehrleiters der Feuerwehr der VG Hermeskeil, Christoph Boresch, einen Blitzeinschlag in einer Garage in Grimburg. Dies sei ein sogenannter "heißer Blitz" gewesen, so der Wehrleiter, der zu einem Feuer geführt habe, das die Feuerwehr aber bereits im Entstehen löschen konnte. Auf der L 146 lagen Bäume auf der Straße, an anderen Stellen Geröll. Auch in Zerf und Greimerath liefen ein paar Keller voll.

Beim Bundesjugendlager des Technischen Hilfswerks (THW) mit 3000 Teilnehmern (volksfreund.de berichtete) in den Trierer Moselauen gab es in der Nacht zum Sonntag dann unverhofft einen Einsatz in eigener Sache: Innerhalb kürzester Zeit standen einige Zelte unter Wasser, sodass rund 30 Kinder und Jugendliche mit Feldbett in die Messehalle und rund 70 in andere Zelte umziehen mussten. Die Lage sei aber entspannt, da genug Platz vorhanden sei, meldet das THW.

Für Sonntagabend sind weitere, teilweise stärkere Gewitter sowie teils heftige Sturmböen und Hagel angekündigt.

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