Ursachenforschung nach Unglück im Hochseilgarten

Kell am See (ax) · Nach dem Unfall im Keller Hochseilgarten, bei dem am Mittwoch ein 13-jähriges Mädchen aus acht Metern abgestürzt ist und beim Aufprall auf den Boden schwer verletzt wurde, steht nun die Frage nach der Unglücksursache im Mittelpunkt der Ermittlungen. Die Polizei in Hermeskeil sieht "momentan keine Anzeichen für Fremdverschulden“, so deren Leiter Siegfried Agostini am Donnerstag.

Nach Aussage ihrer Freundin - so die Auskunft der Polizei - habe das Unfallopfer selbst auf einer der Ausgangsplattformen, die an den Bäumen angebracht sind, die Karabinerhaken für die beiden Sicherungsseile abgeschnallt, mit denen die Kletterer auf dem Parcours unterwegs sind. Entgegen der ersten Annahme ist die 13-Jährige auch nicht beim Balancieren über ein Seil ins Leere getreten, sondern von einer der Plattformen gestürzt. Wie es genau dazu kommen konnte, sei aber noch offen. Die Polizei stehe noch am Anfang der Ermittlungen und habe den Fall noch nicht an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, so Agostini.

„Dieser Unfall macht uns sehr betroffen und ist für uns fast unerklärlich“, erklärt Peter Goerke, Chef von „Natur & Freizeit“, der Betreiberfirma des Hochseilgartens. Er versichert, dass die 13-Jährige und ihre Freundin erst nach der Einweisung durch einen Trainer - den Vater der Freundin - nach oben auf die Plattform gegangen sind. Goerke weist ausdrücklich darauf hin, dass die Anlage vor der Eröffnung 2007 vom TÜV abgenommen wurde und ein Sicherheitssystem aufweise, „dass sich bewährt hat und das es in fast allen Hochseilgärten in Deutschland gibt“. Die Besucher lernen demnach bei der Einweisung, wie sie sich im Kletterpark verhalten müssen. „Im Parcours müssen sich die Teilnehmer danach selbstständig ein- und umhaken können“, so Goerke weiter.
Um im hohen Bereich klettern zu können, gebe es eine Alterbegrenzung. „Wir lassen dorthin nur Kinder ab elf Jahre rauf“, betont Goerke. Er beteuert, dass seine ausgebildeten Trainer keinen Fehler gemacht oder Sicherheits-Vorschriften missachtet hätten.

Gleichwohl haben die Bauabteilung der Kreisverwaltung und das Gewerbeaufsichtsamt am Donnerstag die Anlage im „Arensbruch“ überprüft. Das Ergebnis dieser Kontrolle liegt inzwischen vor: "Es konnten keine baulichen Mängel oder Veränderungen festgestellt werden. Die Anlage wurde im Herbst 2007 fertig gestellt und alle erforderlichen Abnahmen durch Sachverständige wurden durchgeführt. Auch durch die Vertreter der Gewerbeaufsicht konnten keine sicherheitstechnischen Mängel festgestellt werden", teilt Kreis-Pressesprecher Thomas Müller mit.

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