Verwaltung will Trierer Radwegekonzept geheim halten – volksfreund.de verrät trotzdem Details

Trier · Der langersehnte Entwurf für ein flächendeckendes, lückenloses Radwege-Netz in Trier ist fertig. Die Verwaltung will das mehr als 100 Seiten dicke Konzept allerdings geheim halten. volksfreund.de kennt trotzdem Details.

 Kleine Lücken für Autofahrer, große Lücken im Netz: Um die Radwege in Trier ist es nach Ansicht der Verkehrsplaner schlecht bestellt. Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Kleine Lücken für Autofahrer, große Lücken im Netz: Um die Radwege in Trier ist es nach Ansicht der Verkehrsplaner schlecht bestellt. Foto: Archiv/Friedemann Vetter

(woc) Einen „erheblichen Handlungsbedarf“ sieht das Radwegekonzept, das ein Bonner Verkehrsplaner-Büro im Auftrag der Stadtverwaltung für Trier erstellt hat. „Große Lücken“ habe das städtische Radwegenetz vor allem in der Altstadt und bei den Innenstadt-Querungen aus dem Alleenring.

Zudem werde der Radverkehr in Trier uneinheitlich geführt: Mal zusammen mit Autos und LKW auf der Fahrbahn (zum Beispiel in der Hohenzollernstraße), mal auf per Grünstreifen abgetrennten Extra-Spuren (entlang des Stadtbads), mal enden Radwege im Nichts (Beispiel Hindenburgstraße).

Wo Radwege gänzlich fehlten, zu schmal sind oder schadhafte Oberflächen haben, seien die „Konflikte und Gefährdungen besonders ausgeprägt“. Und wo Autofahrer permanent Radwege zuparken (Beispiel Metzelstraße) würden Radler zusätzlich gefährdet.

Um das Trierer Radwegenetz lückenlos und attraktiv zu machen, schlägt das Konzept Dutzende Änderungen im städtischen Straßennetz vor.

Öffentlich diskutiert werden sollen diese nach Ansicht der Stadtverwaltung allerdings nicht, das mehr als 100 Seiten dicke Schriftstück ist unter Verschluss: „Es ist möglich, dass Vorschläge des Radwegekonzepts nicht zu vereinbaren sind mit den anderen, noch nicht fertiggestellten Studien des Mobilitätskonzepts 2020, zum Beispiel zum Öffentlichen Personennahverkehr“, argumentiert Triers Verkehrsdezernentin Simone Kaes-Torchiani. Würde man sich jetzt schon per öffentlicher Diskussion auf Details des Radwegekonzepts einschießen, könne das die spätere Abstimmung mit den anderen Mosaiksteinen des Gesamt-Verkehrskonzepts – dessen Fertigstellungsdatum noch nicht absehbar ist – erschweren.

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