Bildung Verwirrung um Kitas und Schulen: Hingehen oder zu Hause bleiben?

Trier · Neue Corona-Verordnung: Eltern können ab Mittwoch entscheiden, ob ihre Kinder am Unterricht teilnehmen. Erzieher sind sauer darüber, dass Kindergärten regulär öffnen sollen.

 Lockdown ab Mittwoch: Viele Geschäfte schließen in Rheinland-Pfalz – Schulen rein formell aber nicht.

Lockdown ab Mittwoch: Viele Geschäfte schließen in Rheinland-Pfalz – Schulen rein formell aber nicht.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Müssen Kinder und Jugendliche ab Mittwoch noch in die Kita und in die Schulen gehen? Mit der Aufhebung der Präsenzpflicht bis zu Beginn der Weihnachtsferien am Freitag hat die Landesregierung bei vielen Eltern, aber auch bei Schulen, für Verwirrung gesorgt. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) verwies am Sonntag darauf, dass die Schulen nicht geschlossen würden. „Schülerinnen und Schüler, die zu Hause bleiben können, sollen zu Hause bleiben“, heißt es in einem gestern an alle Schulen im Land verschickten Brief der Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Die Schüler, die in die Schulen kommen, sollen unterrichtet werden. Die, die zu Hause bleiben aber nicht. Es soll keinen Fernunterricht geben, teilt Hubig mit. Gleichzeitig bleibt aber die Schulpflicht bestehen.

Das alles dürfe nicht dazu führen, dass schwächere Schüler nicht mehr erreicht werden, warnen Elternvertreter. Die Arbeitsgemeinschaft der Schulelternbeiräte fordert, dass nach dem derzeit geplanten Ende des Lockdowns die Präsenzpflicht in den Schulen wieder eingeführt wird. Eltern sollten aber dann die Möglichkeit haben, ihre Kinder davon befreien und zu Hause unterrichten zu lassen.

Vor dem 18. Januar soll es jedoch keinen normalen Unterricht an Schulen geben. Von 4. bis einschließlich 15. Januar sollen alle Schüler (auch Grundschüler) zu Hause unterrichtet werden. Danach, so heißt es in dem Schreiben der Bildungsministerin, soll je nach Infektionslage „möglichst bald zur Normalität“ in den Schulen zurückgekehrt werden.

Lehrerverbände und -gewerkschaften verlangen möglichst schnell Klarheit darüber, wie es ab Januar an den Schulen weitergeht. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft GEW, Klaus-Peter Hammer, bezweifelt, dass es nach dem 18. Januar Regelunterricht geben wird.

Für Verwirrung sorgt auch die Ankündigung der Landesregierung, die Kita weiterhin offen zu halten, auch im Januar. Dreyer appellierte an die Eltern, die Kinder trotz allem möglichst zu Hause zu lassen. Claudia Theobald vom Verband Kita-Fachkräfte Rheinland-Pfalz kritisiert das. „Wenn es nötig ist, dass die Schulen zunächst komplett in den Fernunterricht gehen, können die Kitas nicht regulär geöffnet bleiben.“ Auch die Gewerkschaft Verdi fordert, dass der Regelbetrieb in den Kitas eingestellt wird und nur Notbetreuungen angeboten werden. Sie verweist darauf, dass sich auch Kinder mit Corona infizieren und auch Erwachsene anstecken könnten. „Umgehend klare Regeln für die Kita“   verlangt auch der Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Christian Baldauf. Das Land reagiere völlig unvorbereitet auf die Folgen des Lockdowns für Kitas und Schulen, sagte er.

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