Forstwirtschaft und Umwelt Rekordschäden: Viel schlimmer als 2018 – Das neue Waldsterben ist in vollem Gange

Mainz · Tote Bäume ohne Ende und Millionenschäden. Schon jetzt, zur Jahreshälfte, sind die Verluste im Wald so groß wie im gesamten Vorjahr. Hitze, Trockenheit und Schädlinge töten inzwischen auch die Laubbäume.

 Ein Borkenkäfer kriecht über eine Fichte.

Ein Borkenkäfer kriecht über eine Fichte.

Foto: ZB/Matthias Hiekel

(Mos) Neue Zahlen zeigen, wie dramatisch schlecht es dem rheinland-pfälzischen Wald geht. Wie die Landesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen hin mitteilt, mussten 2019 bereits rund eine Million Festmeter Schadholz aus den Wäldern entfernt werden – und damit schon jetzt genau so viel wie im gesamten Jahr 2018 mit seinen Rekordschäden.

Frischholz wird derzeit gar keins mehr geschlagen. Allein der Wertverlust beläuft sich, wie Forstministerin Ulrike Höfken im März schätzte, bei einer Million Festmeter auf 45 Millionen Euro.

Gemeinden und Privatleute, die Wald besitzen, haben fürs erste Halbjahr 2019 4,2 Millionen Euro Fördergeld beantragt, um die Extrakosten für die Entrindung, für große Holzlager oder Wiederaufforstung decken zu können.

Der Forstverwaltung stehen sieben Millionen Euro mehr zur Verfügung als sonst. Am stärksten betroffen ist die Fichte, aber auch Kiefern, Lärchen, Douglasien und Tannen fallen immer öfter Borkenkäfern zum Opfer, die sich dank Hitze und Dürre stark vermehren.

Besonders besorgniserregend ist laut Höfken das Sterben von Laubbäumen. Auf flachgründigen Böden können selbst viele Buchen und Eichen der Trockenheit nicht mehr trotzen. Um den Wald auf den Klimawandel vorzubereiten, setzt das Land auf artenreiche Mischwälder.

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