Vor allem Schüler sind von der Schweinegrippe betroffen

Bleialf/Trier/Hillesheim · Die Schweinegrippe breitet sich weiter aus. Innerhalb einer Woche hat es in der Region über 200 neue Fälle gegeben. Betroffen sind derzeit vor allem Kinder und Jugendliche.

(wie) An vielen Schulen in der Region gibt es derzeit Schweinegrippefälle. Doch nur an einigen Schulen fällt deswegen der Unterricht aus. So wie etwa Anfang der Woche in zwei achten Klassen in der Realschule in Saarburg. Auch an der Grundschule in Wincheringen (Verbandsgemeinde Saarburg) wurde eine Klasse geschlossen, genauso wie an der Hauptschule in Hillesheim (Vulkaneifelkreis). Erstmals wurde wegen Schweinegrippe eine ganze Schule in Rheinland-Pfalz geschlossen. Weil rund ein Viertel der Schüler und die Hälfte der Lehrer krank waren, fiel gestern der Unterricht an der Realschule plus in Bleialf (Eifelkreis Bitburg-Prüm) aus.

Es liegt im Ermessen eines Schulleiters, ob er Klassen schließt. Die Schule muss das zuständige Gesundheitsamt informieren, wenn mehr als zwei Fälle auftreten. Unklar ist allerdings, ob Eltern der Schule mitteilen müssen, wenn ihr Kind an Schweinegrippe erkrankt ist. Laut rheinland-pfälzischem Bildungsministerium besteht eine solche Pflicht, nach Ansicht einiger Schulen und Ärzte gibt es keine Meldepflicht für Eltern.

Klassen oder Schulschließungen trügen nicht dazu bei, die Ausbreitung der Schweinegrippe einzudämmen, sagt Horst van Hees, stellvertretender Leiter des Trierer Gesundheitsamtes. Falls ein Lehrer oder Schüler infiziert ist, kann er nämlich andere bereits anstecken, ohne dass er selbst Symptome (Fieber, Übelkeit, Kopfschmerzen) an sich festgestellt hat. Auch das für die Gesundheitsüberwachung zuständige Robert-Koch-Institut rät, Klassen dann zu schließen, wenn ein sinnvoller Unterricht nicht mehr möglich ist, weil zu viele Schüler krank sind.

In den vergangenen Tagen sind vor allem Kinder und Jugendliche erkrankt. Innerhalb einer Woche ist die Zahl der Fälle in der Region um über 200 auf 655 gestiegen. Landesweit gibt es seit April 6231 Fälle. Seit dem Wochenende muss nicht mehr jeder Verdachtsfall und jede nachgewiesene Schweinegrippe-Erkrankung von den Ärzten an das jeweilige Gesundheitsamt gemeldet werden.

Unterdessen kam es bei einer 17-Jährigen aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich zu einer Komplikation nach der Schweinegrippe-Impfung. Sie musste im Krankenhaus behandelt werden.

Extra: Weitere Berichte und Hintergründe zur Schweinegrippe im volksfreund.de-Special

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort