Vorbestrafter Schläger muss ein Jahr und zehn Monate ins Gefängnis

Bernkastel-Kues · Ein 27-Jähriger aus Traben-Trarbach, der bereits eine vierjährige Haftstrafe abgesessen hat, muss für ein Jahr und zehn Monate wegen gefährlicher Körperverletzung ins Gefängnis. Erneut hat er einen Menschen getreten und zusammengeschlagen. Der Fall wurde heute vor dem Amtsgericht Bernkastel-Kues verhandelt.

(sim) Er ist ein Wiederholungstäter. Eine vierjährige Jugend-Haftstrafe sowie eine anschließende Bewährungsstrafe konnten ihn nicht davon abhalten, erneut zuzuschlagen. Der Angeklagte hat am frühen Morgen des 31. Januar dieses Jahres einen 19-jährigen aus Bosnien stammenden Mann aus Traben-Trarbach mit Fäusten und Fußtritten derart traktiert, dass dieser einen Nasenbeinbruch und Prellungen erlitt.

Täter und Opfer kannten sich. Im Sommer 2008 war es nach einem Fußballspiel während der Europameisterschaft in einer Diskothek zu einer Auseinandersetzung gekommen. Dabei hatte der 19-jährige Bosnier den Angeklagten, der ein T-Shirt mit der Aufschrift „Rassist“ trug, mit „Scheiß-Nazi“ und Hurensohn“ beschimpft. Es kam zu einer tätlichen Auseinandersetzung, wobei der 19-Jährige dem Angeklagten mit einer Badeschlappe ins Gesicht schlug. Andere Disko-Besucher hielten dann beide Streithähne auseinander. Ein halbes Jahr später übte nun der 27-Jährige Rache – auf brutalste Art.

Der Angeklagte hat bereits als Jugendlicher zahlreiche schwere Straftaten begangen. In 1999 und 2000 gehörte der aus zerrütteten Familienverhältnissen stammende junge Mann zur Skinhead-Szene, von der er sich aber nach eigenen Angaben inzwischen gelöst hat. Im Cochemer Bahnhof traten er und andere Schläger einen jungen Mann zusammen. Dieser erlitt schwerste Kopfverletzungen. Auf einem Junggesellenfest in der Eifel war er ebenfalls an einer schweren Schlägerei beteiligt. Stets war Alkohol im Spiel. Richter Oliver Emmer machte deutlich: Der Angeklagte habe aus Wut und Rache gehandelt und auf brutale Art Selbstjustiz geübt. Emmer zu dem Angeklagten: „Wenn noch mal so was passiert, kommen sie vermutlich in Sicherungsverwahrung.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort