102 Betten für Kelberg

KELBERG. Ja zum geänderten Konzept: Der Kelberger Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl die von Planern und vom Hotelmanager vorgestellte Neugestaltung der Ortsmitte befürwortet. Das Konzept sieht eine Aufstockung des Hotels von 76 auf 102 Zimmer sowie neben der privaten auch eine Vereins- und Gemeindenutzung vor.

"Wir stehen vor dem Schritt, dass die Bagger anrollen können", konstatierte der Projektentwickler Stefan Kutscheid, der für das Objekt "Neubau eines Hotelbetriebs mit 102 Zimmern und Räumen für Vereins- und Gemeindenutzung" die Planungsgruppe HGH (Bitburg) und Maarten Tielemann vom Hotel Concept & Management (Wißmannsdorf) mit im Boot hat.Öffentliche und private Nutzung in einem Haus

An Planungsfortschritten wurden den Ratsmitgliedern die Erhöhung der Zimmeranzahl und Detailbeschreibungen des Raumprogramms präsentiert. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier habe für das Objekt als Kombination aus öffentlicher und privater Nutzung Zuschüsse in Aussicht gestellt, berichtete Kutscheid. Im Erdgeschoss werden ein Bistro, ein Restaurant und der Küchenbereich angesiedelt. Daran angedockt wird - mit klarer Schnittstelle - der Bereich der Gemeinde als Multifunktionshalle mit variablen Trennwänden und einem mit Glas eingefassten Dach. Auch eine Außengastronomie ist vorgesehen. Von den 4400 Quadratmetern Gesamtnutzfläche entfallen rund 1000 auf den Anteil der Gemeinde, die dafür rund 1,9 Millionen Euro investieren müsste. Neu am Konzept ist vor allem die Aufstockung der Hotelkapazität von 76 auf nun 102 Zimmer. "Diese Größenordnung ist mit gleichem Personalaufwand zu bewältigen und aus wirtschaftlicher Sicht günstiger", erläuterten die Planer. Bedenken von Ratsmitgliedern, dass der dadurch notwendige Aufbau eines dritten Stockwerks städtebauliche Probleme bereite, zerstreuten der Architekt und auch Ortsbürgermeister Werner Blum. Sie verwiesen auf die Bauhöhe eines angrenzenden Hauses und die Gefällelage in der Dauner Straße. Der Komplex entstehe zudem mit einem Abstand von 20 Metern zur Straße. Der Rat erklärte sich mit dem geänderten Planungskonzept vorbehaltlich der Zustimmung des Städteplaners einstimmig einverstanden. Für das Planungskonsortium stellte Stefan Kutscheid in Aussicht, dass bei einer endgültigen Entscheidung im Herbst mit dem Bau im Frühjahr nächsten Jahres begonnen werden könne. Die Bauzeit schätze er auf etwa 15 Monate; insgesamt würden etwa sechs Millionen Euro investiert. "Es ist eine ordentliche Sache für Kelberg, die zu unserer Vision von der Neugestaltung der Ortsmitte passt", sagte Ortsbürgermeister Blum. Zudem betonte er weitere, seiner Ansicht nach positive Aspekte. Die Vorzüge der Planergemeinschaft bestünden darin, dass der Hotelbetreiber schon in die Konzeptionsphase eingebunden sei, dass die Gruppe bereits ein vergleichbares Projekt in Irrel (Kreis Bitburg-Prüm) realisiert habe und mit der Umsetzung ähnlicher Objekte befasst sei. Im April 1999 hatte die Neugestaltung mit dem Abriss von Gebäuden, die die Gemeinde aufgekauft hatte, konkret Gestalt angenommen. Anschließend gab es im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms Analysen und Befragungen - mit dem zentralen Ergebnis: Die Ortsmitte von Kelberg soll gestärkt werden. Hoffnungen auf einen baldigen Baubeginn hatten sich in den vergangenen Jahren aber mehrmals zerschlagen (der TV berichtete).

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