110 Jahre im Dienst für die Bürger

Wiesbaum · Die Freiwillige Feuerwehr Wiesbaum feiert am Samstag und Sonntag, 23. Juli und 24. Juli, ihr Stiftungsfest. Damit verbunden ist der Verbandsfeuerwehrgemeindetag.

Wiesbaum. "Für mich ist es eine große Herausforderung, nach fast 20 Jahren im Vorstand das 110. Stiftungsfest zu begehen", sagt Karl Schneider, Brandmeister in der Feuerwehr Wiesbaum. Schließlich ist er seit 1992 Wehrführer.
Und nun richtet seine Wehr, der 22 Aktive und 17 Mitglieder der Ehrenabteilung angehören, am Wochenende nicht nur das Stiftungsfest, sondern auch den Verbandsfeuerwehrgemeindetag aus. Eine Ehre, die der Wehr gebührt. Schließlich blickt sie im Jubiläumsjahr auf eine lange Tradition zurück.
Schon 1901 hatten sich Männer des Dorfes Wiesbaum entschlossen, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Dem Wahlspruch des freiwilligen Dienens "Gott zur Ehr\', dem Nächsten zur Wehr" boten sich 27 Mitglieder an, selbstlos und unentgeltlich bei Bränden und anderen Notlagen zu helfen.
Mit Glockenklang angekündigt


Zum Brandmeister wählten sie Johann Jungmann, der dieses Amt bis 1939 ausübte. Im gleichen Jahr übernahm Philipp Weber den Posten des Brandmeisters und übergab ihn 1946 an Heinrich Caspers, der die Geschicke der Wiesbaumer Wehr bis 1948 leitete.
Ihm folgte von 1948 bis 1956 Nikolaus Schmitz und bis 1964 Robert Zens. Von 1964 bis 1971 übernahm Klaus Jakoby die Führung und wurde 1992 von Hermann Friedrichs abgelöst. An seine Stelle trat Karl Schneider.
Schon 1926 fand das erste Feuerwehrfest zum 25-jährigen Bestehen statt. Es wurde ein Steigerturm (Turm zum Trocknen von Druckschläuchen nach dem Einsatz und zum Üben mit Leitern) gebaut, der bis 1936 existierte. Zudem wurde eine fahrbare Kübelspritze angeschafft.
In den 60er Jahren beschafften die Wehrleute eine Tragkraftspritze (TS 6/6) und ein Sprungtuch. Die Verbandsgemeinde besorgte 1988 eine Feuerlöschpumpe TS 8/8.
1994 bekam die Wehr in eigener Regie ein gebrauchtes Tragkraftspritzenfahrzeug von der Freiwilligen Feuerwehr Üxheim. Zwei Jahre später wurden der Sprechfunk und Atemschutzgeräte eingeführt. Mit Handsprechfunkgeräten und acht Funkmeldeempfängern rüstete die Wehr auf.
Im Jahre 2002 kauften sich die Feuerwehrmänner ein gebrauchtes Löschfahrzeug (LF 8) von der Feuerwehr Euskirchen-Wüschheim. "Mit Sirenengeheul und Glockenklang wurde zur Annakirmes 2009 die Ankunft eines neuen Löschfahrzeuges mit Wassertank (TSF-W) angekündigt", berichtet Wehrführer Schneider.
Er ist stolz auf seine "tüchtige und engagierte Wiesbaumer Mannschaft". Hierauf könne die Orts-, aber auch Verbandsgemeinde vertrauen.
Früher hatten es die Brandschützer oft mit Feuern auf Höfen und in Stallungen zu tun. So berichtet ein Chronist, dass 1939 ein Ökonomiegebäude bei der Familie Josef Mungen gelöscht wurde. Durch Bombenangriffe brannten 1944 Stallungen und Scheunen der Familien Josef Friedrichs und Johann Rodermann ab.
In den vergangenen Jahren rückte die Feuerwehr zu mehreren Wohnungsbränden und Kaminbränden aus. Verstärkt kommen auch Einsätze bei Verkehrsunfällen und Hilfeleistungen hinzu.Mit einer Messe und Kranzniederlegung in der Friedhofskirche beginnt Samstag, 23. Juli, 19 Uhr, das Programm des Jubiläumsfests der Feuerwehr Wiesbaum und des Hillesheimer Verbandsfeuerwehrgemeindetag in Wiesbaum. Ab 20.30 Uhr Open-Air-Tanz mit "The Hurricans". Weiter geht es am Sonntag, 24. Juli, um 10.30 Uhr mit der Wehrführertagung im Jugendheim mit Ehrungen und Beförderungen. Ab 12 Uhr gibt es Mittagessen. Ab 13 Uhr treffen die Gastwehren ein. Der Festzug startet um 14 Uhr. Ab 14.30 Uhr treffen sich die Besucher zum gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen. Neben Kinderbelustigung gibt es eine Fahrzeugausstellung. jtz

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