2100 Stunden Arbeit für ein Museum

Bolsdorf · In Bolsdorf - direkt am Eifelsteig und Kalkeifel-Radweg und nahe dem Bolsdorfer Tälchen - wird ein neues Museum eröffnet. Es zeigt Geräte und Werkzeuge aus dem häuslichen, landwirtschaftlichen und handwerklichen Umfeld der Eifel. Möglich gemacht haben es die Männer der Altersabteilung der Feuerwehr Bolsdorf.

Bolsdorf. Wie arbeitete ein Schuhmacher vor 100 Jahren? Und wie funktionierte das Buttermachen im Butterfass? Dies und vieles andere erfahren die Gäste bei einem Besuch des Kleinen Museums Bolsdorf, das am Wochenende eröffnet wird.
Viele praktische Geräte und Werkzeuge aus häuslichem, landwirtschaftlichem und aus handwerklichem Umfeld der Eifel werden hier gezeigt und erklärt. Zudem gibt es Informationen zu Brauchtum, Freizeit sowie über Leben und Arbeiten in den Dörfern unserer Eifel der vergangenen Jahrhunderte.
Ortsvorsteher Helmut Schmitz ist stolz auf das neue Museum. Und auf die sieben Männer von der Altersabteilung der Feuerwehr Bolsdorf, die das alles geschaffen haben - in rund 2100 Stunden Eigenleistung. Die Idee, in dem mehr als 50 Jahre alten Gebäude, das der Stadt Hillesheim gehört, ein Museum einzurichten, kam von der Feuerwehr.
10 000 Euro Kosten


Ein altes Leiterwägelchen und einen Pflug hatte man schon. Im Lauf der Jahre wurden viele alte Dinge vom Butterfass, Kuh- Geschirr, Dreschflegel bis zum Spinnrad im Dorf gesammelt.
Ehe die vielen Ausstellungsstücke eingeräumt werden konnten, gab es noch viel zu tun. 2011 wurde mit der Sanierung der alten Scheune angefangen, denn die war in keinem guten Zustand. "Das Gebäude hatte Risse an der Außenwand. Also haben wir zuerst ein stabiles Fundament mit Stützmauer gebaut. Zudem musste das Dach erneuert werden, da die alten Tonpfannen kaputt waren, das Obergeschoss musste stabilisiert werden und eine Treppe dafür gebaut werden", erzählt Schmitz. Bis auf einige Handwerkerarbeiten wie Strom wurde dabei alles von der Altersabteilung und aktiven Mitgliedern der Feuerwehr erledigt. Trotzdem entstanden Kosten von rund 10 000 Euro. "Wenn wir nicht so viele Geldgeber gehabt hätten, wäre es nicht gegangen", sagt Schmitz.
Neben den Spenden von Sponsoren (RWE: 2000 Euro), beteiligte sich die Stadt Hillesheim mit rund 3000 Euro. Und aus dem Dorferneuerungsprogramm wird es noch finanzielle Unterstützung geben.
Jetzt ist alles bereit für die Eröffnung am Wochenende: Handwerk vom Stellmacher, Schmied, Schreiner bis zu einer kompletten Schusterwerkstatt aus Betteldorf sind im Museum zu sehen. Im Obergeschoss geht es um häusliche Dinge von der Küche bis zum Schlafen, der Kindheit, Schule, um Vereine bis zu Religion, Tod und Trauer.
Nun wünschen sich die Macher noch viele Gäste fürs neue Museum. Die Voraussetzungen sind gut: Das Gebäude liegt direkt am Eifelsteig und dem Kalkeifel- Radweg.Extra

Sonntag, 8. September: ab 11 Uhr Begrüßung der Gäste und Vorstellung des Museums, Grußworte; 13 Uhr Mittagsessen; 13 Uhr Live-Musik mit der Eifeler Stimmungsband FDH und Bums aus Freilingen; ab 14.30 Uhr Kaffee und Kuchen; 15 Uhr Einsegnung des Museums durch Pastor Paul aus Hillesheim; laufend Führungen sowie Vorführungen aus dem Handwerk. red

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