24 Standorte für Schilder sind ausgeguckt: Auszeichnung für die Vulkaneifel ist bald in vielen Ecken zu sehen

Daun/Gerolstein · Bis die Vulkaneifel so bekannt sein wird wie die Porta Nigra oder der Kölner Dom, wird sicher noch etwas dauern. Aber zumindest spielt die Region mittlerweile in der Unesco-Liga mit. Der Natur- und Geopark darf den Namen schon tragen, aber die offizielle Urkundenübergabe steht noch aus. Für die gibt es mittlerweile einen Termin: am 12. September am Pulvermaar in Gillenfeld.

Daun/Gerolstein. "Der Name Unesco ist vollständig positiv besetzt und hat einen großen Markenwert, den wir nutzen und von dem wir profitieren können": So schätzen die Gesellschafter der Natur- und Geopark GmbH (siehe Extra) das im vergangenen Jahr verliehene Prädikat ein, das Bestätigung für die bisherige und Ansporn für die künftige Arbeit sein soll.

Zur Erinnerung: Im November 2015 hatte die Generalversammlung der Kultur- und Wissenschaftsorganisation der Vereinten Nationen entschieden, dass sich der Natur- und Geopark Vulkaneifel Unesco-Geopark nennen darf.Schub für den Tourismus


Für dessen Geschäftsführer Andreas Schüller bedeutet das den "Aufstieg in die Champions League", auch wenn der Natur- und Geopark noch weit entfernt ist vom internationalen Renommee von Welterbestätten wie Trier oder dem Kölner Dom. Aber viele Kenner sind sich einig: Die Anerkennung durch die Unesco kann den Park und damit die Vulkaneifel auf eine höhere Ebene befördern und einen Schub für den Tourismus bedeuten. Denn das Logo der bekannten Organisation der Vereinten Nationen sorgt für große Aufmerksamkeit, viel mehr, als mit üblichen Marketingstrategien wohl jemals zu erreichen wäre.

Es hat einen ersten Auftritt auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin als Unesco Global Geopark gegeben, das begehrte Logo ziert natürlich längst den Internetauftritt und das Briefpapier. Aber es ist nicht nur das große überregionale Rad, das gedreht werden soll, auch in der Region wird die Zusammenarbeit forciert, beispielsweise mit Schulen (Gillenfeld und Üxheim) und Kindertagesstätten (Strohn, Mehren, Neunkirchen-Steinborn). "Denn nach wie vor ist uns Umweltbildung sehr wichtig", sagt der Geschäftsführer. Er freut sich, dass auch Gemeinden auf ihn zukommen und über Kooperationsmöglichkeiten sprechen wollen. "Der Name Unesco zieht, dass spüren wir deutlich. Die Resonanz wächst, weil die Wertigkeit des Logos mehr und mehr anerkannt wird."

Das hat auch Kerpen erkannt. Der Ort in der Verbandsgemeinde Hillesheim ist seit der Eröffnung des Geschichtspfads und des Panoramawegs Partnergemeinde des Unesco Global Geoparks Vulkaneifel (der TV berichtete). Ein Dreivierteljahr nach der Anerkennung gibt es laut Schüller noch eine Menge zu tun.Präsent auch an der Autobahn


So wird die Beschilderung auf den neuesten Stand - also mit dem Unesco-Logo - gebracht. "An 24 Standorten um das Geopark-Gebiet werden die Schilder aufgestellt, wann genau, wird derzeit geplant." Hinzu kommen große Zeichen an der Autobahn 1/48.
Die offizielle Übergabe der Urkunde - ausgehändigt von Vertretern des Auswärtigen Amts und der Unesco-Zentrale in Paris und in Anwesenheit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer - wird nach den Sommerferien gefeiert: am 12. September am Pulvermaar bei Gillenfeld.

Eine finanzielle Unterstützung ist mit der Anerkennung als Unesco-Geopark nicht verbunden, aber sie kann trotzdem Geld wert sein. Schüller: "Durch das Prädikat wird es sicher einfacher, Zuschüsse für Förderprojekte zu bekommen."Meinung

Klotzen, nicht kleckern
Welch ein Pfund, mit dem die Vulkaneifel wuchern kann: Das Unesco-Prädikat ist ein Ritterschlag für die Region, die sich lange, zu lange, kleiner gemacht hat, als sie ist. Was Wunder, leben hier doch viel mehr bodenständige Menschen als abgehobene - zum Glück! Das Logo der bekannten Organisation der Vereinten Nationen sorgt für große Aufmerksamkeit, und das muss mit Augenmaß, aber nicht mit zu viel Bescheidenheit vermarktet werden, Klotzen, nicht kleckern, die Riesenchance bitte nicht verpassen! Da steckt sicher jede Menge Arbeit dahinter, aber die wird sich lohnen. s.sartoris@volksfreund.deExtra

Die Abkürzung Unesco steht für "United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization", übersetzt "Organisation der Vereinten Nationen (UN) für Bildung, Wissenschaft und Kultur". Die Unesco hat einen derartigen Status wie den für die Geoparks bisher erst zwei Mal verliehen. 1972 wurden die Welterbestätten ins Leben gerufen, 1976 folgten die Biosphärenreservate. Der Natur- und Geopark Vulkaneifel umfasst das Gebiet von Ormont an der belgischen Grenze und Bad Bertrich nahe der Mosel in den Landkreisen Vulkaneifel, Bernkastel-Wittlich (Gebiet der früheren Verbandsgemeinde Manderscheid) und Cochem-Zell (VG Ulmen). Gesellschafter sind der Kreis Vulkaneifel (zahlt rund 48 000 Euro), die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel (rund 29 000 Euro), die Verbandsgemeinden Daun (rund 31 000 Euro), Gerolstein (rund 18 000 Euro), Hillesheim (rund 12 500 Euro), Kelberg (rund 16 000 Euro), Wittlich-Land (rund 12 500 Euro) und Ulmen (rund 10 000 Euro) sowie der Verein zur Förderung der regionalen Wertschöpfung (rund 3000 Euro) und die AG der Naturschutzverbände im Natur- und Geopark Vulkaneifel. Zur Finanzierung des Gesamtetats von rund 440 000 Euro steuert auch das Land Fördergeld bei. sts

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