30 000 Fahrgäste sind für die Saison angepeilt

Daun/Gerolstein · Die steigenden Fahrgastzahlen, insbesondere die der jüngsten Saison, die mit 32 565 Passagieren einen Rekord erreichten, machen die Eifelquerbahn zu einem der touristischen Leistungsträger der Region. Die Vulkaneifelbahn-Betriebsgesellschaft (VEB) will daran anknüpfen und mit neuen Ideen einheizen.

Daun/Gerolstein. Nach zuletzt jeweils 25 000 Fahrgästen, fuhren im Vorjahr erstmals mehr als 30 000 Fahrgäste auf der Eifelquerbahn. Dieser Erfolg wurde aber vor allem durch das einmalige Dampflokspektakel zu Ostern erreicht. Dennoch peilt Jörg Petry, Geschäftsführer der Vulkaneifelbahn-Betriebsgesellschaft (VEB), unter deren Regie regelmäßig die roten Brummer zwischen Kaisersesch und Gerolstein sowie Dampfloks zwischen Gerolstein und Ulmen verkehren, die 30 000er-Marke wieder an.
Lokschuppen im Vordergrund


Um die gesteckten Ziele zu erreichen, rückt der Gerolsteiner Lokschuppen immer mehr in den Vordergrund: Er wird nicht nur zum Start- und Zielbahnhof der 52 Kilometer zählenden Strecke durch die Eifel, sondern im Juli und August auch Schauplatz der "Anheiz-Party". Die Fahrgäste können dabei jeweils am Dienstagabend hinter die Kulissen des Lokschuppens blicken und miterleben, wie die historische Dampflok 52 6106 für die Mittwochssonderfahrt auf Betriebstemperatur gebracht wird.
Die fünf Zugpaare der roten Schienenbusse werden auch in der kommenden Saison jeden Samstag, Sonntag und Ferientag im Zwei-Stunden-Takt fahren - in den Monaten Juli und August verkehren sie auf der Strecke Gerolstein-Kaisersesch täglich.
Die VEB, unter Geschäftsführer Jörg Petry, ist seit 2002 ein zugelassenes Eisenbahnverkehrsunternehmen für öffentlichen Personenverkehr und Teil der gemeinnützigen Bahnbetriebswerk Gerolstein GmbH. Im Jahr 2004 erwarb die GmbH, die sich aus Privatpersonen, dem Verein Eifelbahn e.V. und der VEB zusammensetzt, das ehemalige Bahnbetriebswerk. Sanierung und Umbau wurden mit 2,4 Millionen Euro des Landes subventioniert, wovon die Stadt Gerolstein und der Kreis jeweils 180 000 Euro übernahmen.
Der Betrieb des Lokschuppens und der Eifelquerbahn sind nicht die einzigen Geschäftsfelder der VEB: Als regionaler Partner der DB Schenker Rail, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, ist sie auch im Güterverkehr aktiv und für die Ladegleise in Gerolstein zuständig.
In Kooperation mit Schenker Rail werden zudem Ladegleise in Pelm, Daun und Ulmen bedient. Die Eifelquerbahn beschäftigt acht fest angestellte Mitarbeiter, in Stoßzeiten werden selbstständige Lokführer auf dem freien Markt angeworben. Die Vulkan-Eifel-Bahn gilt als öffentlich bestellter Nahverkehr und wird als solcher vom SPNV Koblenz bezuschusst.
Für die jährlich 40 000 gefahrenen Zugkilometer wird, wie bei Privatbahnen in Deutschland üblich, der Zuschuss jährlich neu verhandelt.
Kein Parkplatzproblem


Der zukünftige Status des Lokschuppens als Start- und Zielbahnhof der Eifelquerbahn soll für mehr Auslastung der Gastronomie sorgen, doch ein Parkplatzproblem werde dadurch nicht entstehen, sagt VEB-Geschäftsführer Jörg Petry: "Wir haben 65 Parkplätze vor Ort. Die überwiegende Zahl der Gäste wird weiterhin im Bahnhof Gerolstein zusteigen - außerdem ist der Lokschuppen ja von jedem Bahnhof der Strecke aus zu erreichen."
Über die laufenden Kosten des Betriebs will Petry keine näheren Angaben machen - jedoch ist klar, dass der wirtschaftliche Erfolg der kommenden Saison von vielen Faktoren abhängig ist, die im Vorfeld kaum einzuschätzen sind: "Die Erfahrungen der vergangenen zehn Jahre zeigen, dass die Summe der Fahrgastzahlen verschiedenen Einflüssen unterliegt, die wir nicht steuern können." Dazu zählen die Wetterbedingungen und die nicht zu kalkulierenden Zusatzkosten, die der steigende Spritpreis zu Saisonende verursacht haben wird. Auch etwaige Schäden am Streckennetz, anfallende Reparaturen und unvorhersehbare Zwischenfälle schlagen sich in der Bilanz nieder. Schließlich ist der Schienenbus VT 98 ein Oldtimer - aber auch ein Publikumsmagnet.

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