40 junge Uhus im Landkreis Vulkaneifel geschlüpft

Daun · Dieses Jahr sind im Landkreis Vulkaneifel so viele Uhus flügge wie noch nie zuvor: 40 junge Vögel sind geschlüpft.

Daun. Die Nabu-Gruppe Daun hat dieses Jahr die bisher höchste Anzahl brütender Uhus registriert. 22 Paare waren bei der Brut erfolgreich: 40 Junguhus sind geschlüpft - ein Rekordwert.
30 Jahre ist es her, dass ein Uhupaar im Landkreis Vulkaneifel gebrütet hat. 1982 war der Uhu im damaligen Landkreis Daun quasi ausgerottet.
Auch heute haben es die Vögel nicht leicht. Störungen führen zu Brutaufgaben der Vögel. Hans-Peter Felten, Vorstandsmitglied vom Nabu Daun, erläutert: "In erster Linie geschieht dies durch Menschen, die ohne Rücksicht auf die Tierwelt ihrem Hobby in der freien Natur nachgehen." So suchten manche Hobbypaläontologen in unmittelbarer Nähe der felsbrütenden Uhus nach Versteinerungen, Kletterer nutzten verbotenerweise stillgelegte Steinbrüche für ihren Freizeitsport. "Das größte Problem ist aber das Geocaching, eine moderne Form der Schnitzeljagd mittels GPS", sagt Hans-Peter Felten. Auch dürfte die im Zuge der Energiewende stärkere Nutzung der Windenergie künftig zu einer Steigerung der Todesrate bei den Uhus führen.
An Strommasten gibt es kaum mehr Todesfälle von Uhus: Als ausgesprochen positiv bewertet Felten die Bemühungen des für den Landkreis Vulkaneifel zuständigen Elektroversorgungsunternehmens, vogelgefährliche Masten zu isolieren. Die Umrüstung solcher Masten im Landkreis Vulkaneifel habe schon vor Jahren begonnen. Dies habe der Nabu mit dem RWE erreicht - längst bevor die Unternehmen nun per Gesetz verpflichtet seien, bis 2013 alle vogelgefährlichen Masten umzurüsten.
Auch hätten Gruben- und Steinbruchbetreiber inzwischen eine überwiegend positive Haltung gegenüber dem Uhu. Nachdem frühere Befürchtungen, die Anwesenheit von Uhus würde den Gesteinsabbau zum Erliegen bringen, ausgeräumt werden konnten, würde in vielen Gruben aktiver Uhuschutz betrieben. So seien nicht nur im Kontakt mit dem Nabu praktikable Lösungen gefunden worden, wenn der Gesteinsabbau tatsächlich einmal einen Brutplatz bedrohe. Inzwischen gingen mehrere Grubenbetreiber sogar aus sich heraus dazu über, so Felten weiter, Ersatzbrutplätze für solche Plätze anlegen zu lassen, die über kurz oder lang dem fortschreitenden Gesteinsabbau zum Opfer fielen. red

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