40 Sozialstunden wegen drei Platzpatronen

Ein 23-Jähriger aus der Verbandsgemeinde Gerolstein ist in die Mühlen der Justiz geraten. Weil er drei Platzpatronen besaß, muss er 40 Sozialstunden leisten.

 Platzpatronen, wie in diesem Symbolbild, wurden einem 23-jährigen Mann aus dem Raum Daun zum Verhängnis. Foto: iStock

Platzpatronen, wie in diesem Symbolbild, wurden einem 23-jährigen Mann aus dem Raum Daun zum Verhängnis. Foto: iStock

Daun/Gerolstein. (vog) Vorab: Der junge Angeklagte ist kein unbeschriebenes Blatt. In diesem Fall war er allerdings wegen einer Bagatelle vorm Kadi gelandet. Genau so sahen das auch Hans Schrot, Richter am Dauner Amtsgericht, und Staatsanwalt Thomas Grawemeyer. Wenn der 23-Jährige 40 Sozialstunden ableiste, werde das Verfahren wegen unerlaubten Waffenbesitzes eingestellt.

Er hat sein Leben neu geregelt



Von Waffen konnte sowieso keine Rede sein. In der Wohnung des Angeklagten fanden Polizisten am 5. Dezember 2007 drei Platzpatronen. Zur Hausdurchsuchung war es gekommen, weil der 23-Jährige einschlägig wegen Einbruchdiebstahl vorbestraft ist. Jedoch hatte er "kein neues Ding gedreht". Vielmehr war er seit langem unauffällig und hatte alle Auflagen erfüllt, wie seine Bewährungshelferin vor Gericht erklärt. Er habe sein Leben neu geregelt, kümmere sich außerdem um seinen sehr kranken Bruder. Bis August 2010 läuft für den 23-Jährigen noch die Bewährungsstrafe.

Der Hartz-IV-Empfänger hat drei Ausbildungen angefangen und abgebrochen. Bis er seine vorherige Arbeit in einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb wieder aufnehmen kann, startet er ab Aschermittwoch einen 1-Euro-Job.

Seine Bewährungshelferin ist zuversichtlich: "Er ist auf einem guten Weg. Bis zum Ende der Bewährung kriegen wir es hin, dass er in einem festen Arbeitsverhältnis ist."

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