Jubiläumsausgabe Was das Heimatjahrbuch Vulkaneifel 2023 so besonders macht

Daun · Ein besonders Jubiläum feiert das Heimatjahrbuch Vulkaneifel 2023. Landrätin Julia Gieseking hat in die Kreisverwaltung zur Vorstellung des, in einer Auflage von 4.500 Exemplaren, neu erschienenen Buches, eingeladen. Es gab auch noch einen weiteren Grund zum Feiern.

4500 Exemplare: Heimatjahrbuch Vulkaneifel 2023 ist erschienen
Foto: Clara Zins-Grohé

„50 Jahre, ein halbes Jahrhundert, bereichert es bereits Jahr für Jahr unseren Landkreis mit interessanten und spannenden Geschichten aus unserem und für unseren Landkreis. Bereits fünf Jahrzehnte macht unser Heimatjahrbuch Brauchtum lebendig, ruft längst Vergangenes und Vergessenes wieder in Erinnerung und hält aktuelles Kreisgeschehen für nachfolgende Generationen fest“, begrüßte sie etwa fünfzig geladene Gäste. Der größte Teil der Teilnehmer bestand aus Autorinnen und Autoren, die sich über die besonders gelungene Gestaltung des Jubiläumsexemplars freuten.

Die Teilnehmer konnten feststellen, wie sehr sich das Heimatjahrbuch seit dem ersten Erscheinen verändert hat. Redaktionsleiterin Verena Bernardy hatte das 1973 erschienene erste Exemplar, welches für den damaligen Landkreis Daun unter Landrat Urbanus erschienen war, zum Vergleich mitgebracht.

In einem kleinen Rückblick beschrieb Gastgeberin Julia Gieseking: „Damals war Willy Brandt Bundeskanzler und Gustav Heinemann Bundespräsident. Ein Liter Benzin kostete 77, ein Liter Heizöl 23 Pfennig. Das World Trade Center in New York City und auch das Van Gogh Museum in Amsterdam wurden eröffnet.“

Damals war es Erdöl, heute ist es Erdgas

Vieles aus der damaligen Zeit erinnert aber auch an heute. „Zugedrehter Ölhahn lähmt die Welt“, lautete ein Tagesschau-Beitrag des Jahres 1973. Erdöllieferungen wurden gedrosselt und führten zu Preiserhöhungen. Sonntags-Fahrverbot in Deutschland und sechs anderen europäischen Ländern wurden als Maßnahme zur Verminderung der Energiekrise beschlossen. Die OPEC erhöhte die Ölpreise um 70 Prozent.

„PC, Internet, Social Media, Handys waren noch ferne Zukunftsmusik“, so Julia Gieseking und zeigte die Parallelen zur heutigen Zeit. Die Energiepreise steigen seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine ins Unermessliche. Die Gasmangelkrise bedroht Wirtschaft und Haushalte. „Und 2022 – seit zweieinhalb Jahren erleben wir eine weltweite Pandemie, die uns alle täglich vor neue Herausforderungen stellt. Die Folgen der Jahrhundertflut im vergangenen Jahr sind immer noch an vielen Stellen auch in unserem Landkreis unübersehbar“ zählte sie weiter auf. Dass es aber auch ganz viel Positives passiert, kann man in Heimatjahrbüchern nachlesen. „Richten Sie den Blick auf die positiven Dinge im Leben“ lautete der Appell der Landrätin.

Wer hat den „Rätselspaß“ gewonnen?

Herzlich gratulierte sie den Gewinnern des durch Verena Bernardy erstellten „Rätselspaß“. Die Preisträger sind: 1. Preis: Doris Mohr aus Strohn; 2. Preis: Michael Düsterwald aus Erftstadt; 3. Preis: Ernst Reicherts aus Pelm. Auch im neuen Heimatjahrbuch 2023 wartet wieder eine Rätselspaß auf Lösung.

Ihren Dank richtete Julia Gieseking an alle Autorinnen und Autoren, Beteiligten, Unterstützer, Anzeigenpartnern, den Mitglieder des Redaktionsausschusses (Verena Bernardy, Dorothea Gessner-Blum, Madlene Steffens, Elke Sprünker, Brigitte Bettscheider und Siegfried Czernohorsky), dem Lektorat Hans-Udo Meyer, Art-Direktor Jochen Hank, Hubertus Foerster von Vulkaneifel Hautnah und Bastian Druck aus Föhren.

Auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft feiert einen runden Geburtstag

Verena Bernardy verwies auf die gute Tradition, dass eine Buchvorstellung immer mit dem Kennenlernen eines Betriebes verbunden war. In diesem Jahr bot sich ein Doppel-Jubiläum: 50 Jahre Heimatjahrbuch und 40 Jahre Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Vulkaneifel, als Anlass an, diese Einrichtung vorzustellen.

In einem Vortrag gab die Geschäftsführerin der WFG Vulkaneifel mbH, Judith Klassmann-Laux, Einblicke über Entwicklung und Aufgaben, rund um Themen wie Finanzierung, Förderung und Ansiedlung von Unternehmen, Standortsuche, Technologie- und Wissenstransfer oder aber Fachkräftegewinnung.

Traditionsunternehmen, Hidden Champions, Handwerker und Start-ups

Sie stellte die vielseitige Wirtschaftsstruktur des Landkreises vor: traditionsreiche Unternehmen, global agierenden Hidden Champions im Hightech-Bereich, Handwerksunternehmen mit jungen Ideen und Jungunternehmer. Das Spektrum an Branchen, Betrieben und Produkte versetzte manchen in Erstaunen: „Wussten Sie, dass der Dalai Lama täglich etwas aus dem Vulkaneifelkreis benutzt? – seine Brille!“

Judith Klassmann-Laux berichtete auch über ein besonders für Jungunternehmer interessantes Mentoren-Netzwerk. Berater im Ruhestand begleiten Newcomer 12 Monate in einer Tandembeziehung, ergänzt durch Workshops und Seminare.

Verena Bernardy wies abschließend noch darauf hin, dass Beiträge für das Heimatjahrbuch 2024 bis zum 31. Mai 2023 an heimatjahrbuch@vulkaneifel.de eingereicht werden können.

„Platt“ oder „Dialekt“?

Das Schwerpunkt-Thema 2024 lautet: Eifel Dialekt – oder eher Dialekte der Eifel. Unsere Sprache, so wie sie sich entwickelt hat und welche Rolle sie heute noch spielt. Wie sich bereits bei einer regen Diskussion zwischen Autoren zeigte, verspricht das Thema Zündstoff. Die Frage, ob „Platt“ und „Dialekt“ dasselbe ist, konnte nicht überzeugend geklärt werden.

Als musikalisches Bonbon begleiteten Schüler der Musikschule Landkreis Vulkaneifel e.V. (Klavierklasse von Frau Swetlana Konrad) den Nachmittag, der mit Kaffee und Kuchen ausklang.

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