60 Jahre im Einsatz für die Waldbesitzer

Dreis-Brück · Vor 60 Jahren wurde der Waldbauverein (WBV) Daun gegründet, um auf dem Markt die Interessen von kleinen und großen Besitzern zu vertreten.

 Holz ist genug da, und die Nachfrage ist groß. Wie man am besten gute Preise für das Holz bekommt, das weiß man beim Waldbauverein. TV-Foto: Helmut Gassen

Holz ist genug da, und die Nachfrage ist groß. Wie man am besten gute Preise für das Holz bekommt, das weiß man beim Waldbauverein. TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Dreis-Brück Der Faktor Wald ist heute mehr als nur die Größe der reinen Baumfläche. Er ist ökologisch und wirtschaftlich gesehen von hohem Wert, ist Erholungs- und Freizeitgebiet für die Menschen und auch noch wie früher eine Art Sparkasse der Landwirte. Auch die energetische Verwertung des Waldes spielt heute eine große Rolle, und die wird noch größer werden.
Mit derzeit 1660 Mitgliedern gehört der Waldbauverein Daun zu den "Big Five im Landkreis Vulkaneifel im Vereinsleben", wie Edgar Stadtfeld, Vorsitzender des WBV, sagte. Die Vereinsmitglieder des Waldbauvereins Daun besitzen zusammen 3700 Hektar Wald, was der Hälfte allen Privatwalds im Vulkaneifelkreis entspricht. Die meisten der Mitglieder haben jedoch nur zwischen einem viertel bis zu einem Hektar Wald, den sie allein kaum marktorientiert verwerten können.
Die Aufgabe des Waldbauvereins Daun als Dienstleister und ihr Interessenvertreter liegt nun darin, sie zu beraten und möglichst gute Preise für ihr Holz zu bekommen. Mit der eigenen Tochterfirma Dauner Wald- und Holzbau GmbH (DWH) kümmert sich der Verein um die Vermarktung des Holzes der Mitglieder. "Im vergangenen Jahr haben wir 22 500 Festmeter Holz vermarktet, das ist gegenüber 2016 mit 25 000 Festmetern etwas weniger gewesen", gibt Michael Oeffling von der DWH zu.
Zur weiteren besseren Vermarktung des Holzes unterzeichneten Staatsministerin Ulrike Höfken vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten sowie Edgar Stadtfeld bei der Jubiläumsveranstaltung im Haus Vulkania in Dreis- Brück eine Kooperationsvereinbarung zwischen Landesforsten Rheinland-Pfalz und der DWH Wald und Holz Forst- Service GmbH. "Mit 20 Prozent Laubwaldanteil haben wir heute doppelt so viel wie vor 200 Jahren, die Waldfläche in der Eifel hat sich vervierfacht und der Holzvorrat verzehnfacht.
Deutschland ist heute ein hochproduktives Waldland und hat den höchsten Holzeinschlag Europas", weiß Karl-Ludwig Pentzlin, Leiter des Fortsamtes Daun. Er betont auch die Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft. "Wir wirtschaften nachhaltig und nutzen weniger wie den Zuwachs an Wald", sagt der Forstdirektor. Die Preise für Holz seien zur Zeit "relativ gut", vor drei Jahren habe es zwar mehr gegeben, man sei aber "langfristig auf einem guten Niveau", so Pentzlin.
Extra: WÄLDER IN RHEINLAND-PFALZ


Deutschland ist zu einem Drittel mit Wald bedeckt, und Rheinland-Pfalz gehört zusammen mit Hessen mit je 42 Prozent zu den waldreichsten Bundesländern. 51 000 Beschäftigte im Land sind in der Forstwirtschaft tätig. Eine eher erschreckende Zahl: 73 Prozent der Bäume im Land sind geschädigt. Alleine ein Viertel des Waldes im Land istPrivatwald, ein weiteres Viertel ist Staatswald. Die Stadt Daun hat allein 1450 Hektar Wald und ist damit größter Eigentümer in der Verbandsgemeinde, die zusammen 16.000 Hektar Wald umfasst. Buchen, Fichten und andere Nadelbäume machen den größten Teil des Waldes in der Eifel aus. In ganz Rheinland- Pfalz gibt es 330 000 private Waldbesitzer.

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