Schule Baum messen, Tier riechen, Moos fühlen

Mehren · 700 Kinder und Jugendliche lernen den Wald mit allen Sinnen kennen: Seit 1982 werden die kreisübergreifenden Jugendspiele im Freien ausgetragen.

 Die Kinder und Jugendlichen sind mit großem Interesse bei den Waldjugendspielen dabei.

Die Kinder und Jugendlichen sind mit großem Interesse bei den Waldjugendspielen dabei.

Foto: TV/Helmut Gassen

Der Wald ist vielfältig. Er hat sowohl eine ökologische als auch eine ökonomische Funktion. Doch was wissen Kinder und Jugendlichen überhaupt von dem, was da im Wald vorgeht, was wächst, welche Bäume es dort gibt, welche Tiere dort ihre Heimat haben und welche Mikroorganismen im Waldboden leben und was sie dort tun?

Antworten auf diese Fragen gibt es bei den jährlichen Waldjugendspielen im Kreis. Seit 36 Jahren werden die Spiele für die Klassenstufen drei und sieben der Schulen aus den Landkreisen Vulkaneifel und Bernkastel-Wittlich veranstaltet, mehr als 700 Teilnehmer von 17 Schulen und 34 Klassen zeigten auch diesmal wieder, dass die Spiele Spaß machen und sie im Unterricht zuvor bereits viel über den Wald gelernt haben.

Rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Landesforsten Rheinland-Pfalz, dem Forstamt Daun und von weiteren acht Forstämtern der Region, unterstützt von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Sportvereins Mehren und der Jägerschaft im Kreis Vulkaneifel, kümmerten sich in Mehren am Sportplatz um die Teilnehmer.

Elf Stationen waren zu bewältigen: Dort mussten waldspezifische Dinge ertastet, Baumarten erkannt, Wildtiere und ihre Spuren zugeordnet, oder die Höhe eines Baumes vermessen werden.

Die 12-jährige Marlene-Maja Diederichs vom Matthias-Gymnasium Gerolstein findet die Waldjugendspiele „richtig gut“, sie weiß auch viel über den Wald, wie sie sagt: „Ich bin früher mit meiner Oma täglich in den Wald gegangen zum Pilze sammeln, mit anderen Kindern haben wir im Wald Häuser gebaut und dort übernachtet“. Auch ihre Schulfreundin Marie Barger ist von den Spielen angetan. „Ich weiß eigentlich nur grundsätzliche Dinge über den Wald, aber bei den Waldjugendspielen lernt man noch viel mehr über den Wald“, sagt sie. Auch die 12-jährige Annemie Liewer vom Cusanus- Gymnasium Wittlich ist begeistert über den Unterricht in der freien Natur. „Na ja, sehr viel weiß ich nicht  über den Wald. Aber deshalb finde ich das hier wirklich interessant, weil man so viel Neues erfährt“, sagt sie.

Klaus-Josef Mark, Produktleiter für Waldinformation, Umweltbildung und Walderleben beim Forstamt Daun weiß um das Defizit vieler Schülerinnen und Schüler in Sachen Wald. „Die Drittklässler wissen oft mehr als ältere Schüler, weil sie das Thema intensiv behandeln. Grundsätzlich ist es so, das die Kinder heute weniger vom Wald wissen als früher.“ Ihm geht es besonders darum, den Kindern und Jugendlichen das Thema Nachhaltigkeit im Biotop Wald zu vermitteln. „Nach den Waldjugendspielen sind die Kinder viel sensibilisierter. Ich glaube, da bleibt schon etwas hängen“, sagt Mark.

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