75 Pferde und ein Esel erhalten den Segen

Steiningen · Hunderte von Besuchern sind zur österlichen Pferdesegnung nach Steiningen gekommen. 75 Pferde, drei Kutschen und Esel Pico aus Mehren zogen an den Zuschauern vorbei durch das Dorf wo sie von Kaplan Marco Weber gesegnet wurden.

 Etwas wacklig ist es im Sattel – aber Kaplan Marco Weber hält sich gut bei seiner ersten Pferdesegnung. TV-Foto: Helmut Gassen

Etwas wacklig ist es im Sattel – aber Kaplan Marco Weber hält sich gut bei seiner ersten Pferdesegnung. TV-Foto: Helmut Gassen

Steiningen. Auch bei Wind und Wetter finden sich jedes Jahr mehrere Hundert Zuschauer zur Pferdesegnung in Steiningen ein. Ortsbürgermeister Reinhold Schäfer weiß, warum: "Man bekommt hier immer wieder bekannte Gesichter zu sehen, die man lange nicht gesehen hat. Und es ist eben Tradition." Dieser von der Gemeinde intensiv gepflegte Brauch besteht nun schon seit 1749 und ist Höhepunkt der Osterkirmes. Seit 264 Jahren erbitten die Pferdehalter den Segen des heiligen Mauritius für sich und ihre Tiere.
Viele von ihnen nehmen eine lange Anreise oder sogar einen stundenlangen Ritt auf dem Pferd dafür in Kauf - auch wenn es so kalt ist wie diesmal. So wie Sabrina Kienel und Ariane Schmidt aus Ueß, die zwei Stunden lang bei eisiger Kälte nach Steiningen geritten sind. "Schon früher sind wir ohne Pferd hierhin gekommen, seit drei Jahren kommen wir mit unseren Pferden. Es ist eben schön, alle treffen sich hier, und man sieht viele Bekannte", sagt Ariane Schmidt.
Auch Heinz Stolz aus Schalkenmehren ist ein alter Bekannter im Pferdedorf Steiningen. "Unsere Familie kommt schon über 20 Jahre hierher. Es macht mir einfach Spaß hier, man trifft viele Leute, die mit Pferden zu tun haben und wenn man wie ich einen Reiterhof hat, muss man hierhin", sagt er.
Vor der Kapelle, die dem heiligen Mauritius geweiht ist, wartet schon Kaplan Marco Weber hoch zu Ross, um den Pferdehaltern und ihren Tieren den Segen zu geben. Für den Kaplan, der im Sommer nach Trier geht (der TV berichtete), ist es eine Premiere im Sattel des eigentlich gutmütigen und bewährten Max. Doch an diesem Vormittag ist Max unruhig, auch sein Halter Hermann Häb weiß nicht, warum. "Es ist schon ein bisschen wacklig, gut, das da vorne am Pferd jemand steht", sagt Kaplan Weber beruhigt. Die Kälte fordert allerdings ihren Preis: Weniger Tiere als sonst treten zur Segnung an: 75 Pferde, drei Kutschen und auch Esel Pico. Bürgermeister Reinhold Schäfer ist trotzdem zufrieden mit der Resonanz. "Es liegt einfach an der Kälte, aber ich bin schon erstaunt, dass überhaupt so viele gekommen sind."

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