Daun/Nerdlen. Lange Zeit war es ruhig um den fünf Kilometer von Daun entfernten Industrie- und Gewerbepark (IGP) der Verbandsgemeinde Daun in Nerdlen und Kradenbach, dessen Eröffnung schon fast zwölf Jahre her ist. Kein Wunder, gab es doch rundherum auch andere Gewerbegebiete, auf denen sich Firmen ein Gelände nach eigenen Gesichtspunkten aussuchen konnten. Nerdlen-Kradenbach war da, so scheint es, nicht immer die erste Wahl. Dabei umfasst der IGP rund 35 Hektar Fläche; davon erschlossen sind 17.
Seit die A 1 zumindest bis zur Anschlussstelle (AS) Kelberg (am Radersberg bei Dreis-Brück) führt und das Gewerbegebiet damit direkt an der AS Gerolstein liegt, ist Bewegung in die Vermarktung der Flächen gekommen.
"Die Weiterführung der Autobahn zur AS Kelberg hat uns sicher in die Karten gespielt", sagt Manfred Hein, Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung, zuständig für den IGP. "Die Ansiedlungen des TPS-Werks und der Techniform hat uns auch gut getan. Wenn es einmal läuft, dann läuft es."
Zehn Firmen bereits angesiedelt

Neuestes Projekt ist die Ansiedlung des Zustellstützpunktes der Post, der bislang im Zentrum von Daun gelegen war (der TV berichtete).
Im IPG sind momentan zehn Firmen angesiedelt, die 345 Arbeitsplätze bieten. Im Technologie- und Gründerzentrum (TGZ), dessen Geschäftsführer Manfred Hein ist, sind es 22 Firmen mit 76 Arbeitsplätzen. Doch das ist noch nicht alles an Neuigkeiten aus den IGP.
Hinter der Firma M+T baut die Firma Blum-Schmidt-Transporte eine LKW-Halle samt Büroräumen. Ein Mieter aus dem TGZ wird ein rund 6500 Quadratmeter großes Grundstück kaufen und dort zeitnah Büro-, Hallen- und Lagerflächen errichten.
"Darüber hinaus gibt es drei weitere Anfragen: eine Betriebserweiterung einer Firma aus dem IGP, Flächenbedarf für eine Zweigstelle eines Unternehmens aus der VG Daun und eine Neuansiedlung eines Unternehmens", erklärt Hein.
Da momentan aber nur zwei Hektar Fläche frei seien und vier bis fünf Hektar Fläche gebraucht würden, "besteht die Notwendigkeit einer Erweiterung. Dies auch unter dem Gesichtspunkt, zukünftig Gewerbeflächen für Betriebserweiterungen und Neuansiedlungen anbieten zu können."
Zunächst sollen deshalb rund 7,5 Hektar erschlossen werden. "Wir stehen aber noch ganz am Anfang der Überlegungen und werden zunächst die Beratungen in unseren zuständigen Gremien abwarten, bevor die weiteren Schritte angegangen werden." Das könne noch dauern, fügt Hein hinzu, der noch nicht verraten will, hinter wem die möglichen Neuansiedlungen stehen.
Sicher ist aber schon, dass die Spedition Gräfen, die gerade ihr 70-jähriges Betriebsjubiläum gefeiert hat und in Kürze mit dem Bau einer weiteren Halle beginnen wird, mittelfristig weiteren Flächenbedarf hat. Ein Teil der Erweiterungsfläche liegt genau oberhalb des Firmengeländes.