Ab 2006 fließt das Geld

SARMERSBACH. (HG) Ende 2004 wurden in der Gemarkung Sarmersbach fünf Windkraftanlagen aufgestellt. Nun wurde der Windpark mit einem Fest offiziell eingeweiht. Viele Bürger kamen, um sich die Giganten anzuschauen.

 Großer Andrang von Besuchern bei der Einweihung: Die Interessierten durften auf eine der Windkraftanlagen klettern. Foto: Helmut Gassen

Großer Andrang von Besuchern bei der Einweihung: Die Interessierten durften auf eine der Windkraftanlagen klettern. Foto: Helmut Gassen

Von Daun kommend sind sie schon weit zu sehen, die fünf Windkraftanlagen in Sarmersbach. Zwei Megawatt Leistung, 100 Meter Höhe und Rotoren von 82 Meter Durchmesser, das sind die Daten der fünf Windräder. Ende 2002 begann mit einer Bürgerversammlung in Sarmersbach die Diskussion um die Anlagen. Ausschlag gebend für die Gemeinde, einen Windpark zu errichten, war der Umstand, dass die Gemeinde durch die Erschließung des Neubaugebiets "Am Berg" einen großen Teil ihrer Rücklagen verbraucht hatte und damit für die nächsten Jahre durch die angespannte Finanzlage keine Mittel mehr für notwendige Projekte zur Verfügung stünden, wie Ortsbürgermeister Peter Hens seinerzeit erklärte. Dänische Investoren begeistert vom Projekt

Trotz der Bedenken einiger Bürger stand die Gemeinde zu ihren Plänen und ist heute froh über die Entscheidung. "Es ist gut, das wir es gemacht haben, sonst hätten wir bei den bisherigen Projekten auf unsere Rücklagen zurück greifen müssen", sagt Hens. Insgesamt ist das Projekt Windpark sehr gut verlaufen, wie alle Beteiligten bestätigen. Rund zwölf Millionen Euro wurden von dänischen Investoren investiert. Gemeinde, Investoren, Planer und auch die Verbandsgemeinde Daun haben vorher das Gespräch gesucht, um sich ausgiebig kennen zu lernen. Der Kontakt untereinander ist heute sehr gut. Eilif Underbjerg Hansen aus dem dänischen Agerskov hat eine Firma für landwirtschaftliche Geräte, und ist einer der Investoren. Drei "Windmühlen", wie er sagt, hat er schon in Dänemark, Sarmersbach ist seine erste Investition in Deutschland. Total zufrieden äußert er sich über die Zusammenarbeit mit der Gemeinde. "Wenn ich noch einmal in eine Windkraftanlage in Deutschland investiere, dann mit einer Gemeinde wie Sarmersbach. Ich finde es gut, dass die Kommune hier das Geld bekommt und damit etwas für ihre Bürger tun kann." Zwei Investoren teilen sich finanziell eine der über zwei Millionen teuren Anlagen und waren auch jetzt angereist, um sich "ihre" Anlage im Betrieb anzuschauen. Im ersten Jahr wurde das "hohe unternehmerische Risiko" der Investoren, so Guido Bost, dessen Firma für das Projekt zuständig war, nicht zufrieden gestellt, denn 2005 war bisher ein wind-schwaches Jahr und damit die Stromerzeugung nicht so hoch wie erwartet. Die Gemeinde Sarmersbach erhält pro Jahr einen hohen fünfstelligen Betrag von den Investoren als Pacht - die erste Zahlung erfolgt im Frühjahr 2006. Allerdings hat die Gemeinde durch die Windkraftanlagen auch 10 000 Euro weniger Pachterträge durch die Landwirte. Das Land rund um die Anlagen wurde auf vier Landwirte aufgeteilt, die durch die neuen Wege besser ihre Ländereien erreichen, sagt Hens.

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