Abhaken und auf 2009 hoffen

Sparflamme: Einstimmig hat der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein den Etat für 2008 beschlossen. Er sieht zwar eine Schuldenminimierung, aber eben auch nur Investitionen von knapp 120 000 Euro vor.

Gerolstein. Das Aufregendste am Haushalt für 2008: Es ist der erste der VG Gerolstein, der nach den Grundzügen der doppelten Buchführung aufgestellt wurde. Das hat zwar neue formale Einteilungen zur Folge, finanziell geht es der VG dadurch aber nicht besser. Nach wie vor ist sie hoch verschuldet: Ende 2008 mit 5,78 Millionen Euro.Hoffen auf das Ende der Talsohle

Dabei werden die Schulden im kommenden Jahr noch um 250 000 Euro reduziert. Das aber geht zulasten der Investitionen, für die gerade einmal 120 000 Euro ausgegeben werden. Davon entfällt in etwa die Hälfte aufs Feuerwehrwesen (allein 50 000 Euro für eine neues Tanklöschfahrzeug für die Feuerwehr Gerolstein), 30 000 Euro für neue EDV und Einrichtungsgegenstände in der Verwaltung sowie etwas mehr als 20 000 Euro für die Schulen - davon 10 000 Euro für eine Feuerwehrzufahrt für die Grundschule Gerolstein. Zudem kauft sich die VG für rund 2000 Euro ein eigenes mobiles Radargerät zur Verkehrsüberwachung. Bürgermeister Matthias Pauly (CDU) meinte, dass "alles auf den Prüfstand gestellt" und die ein oder andere wünschenswerte Investition aufs Folgejahr verschoben worden sei. Er sagte aber auch: "Ich gehe für 2009 von einer Normalisierung aus, da sich auch die Situation in der Stadt deutlich verbessern wird."Ortsbürgermeister im Rat horchen auf

Da er aber schon für 2008 mit einer leichten Erholung rechnet und dabei vor allem auf den wahrscheinlichen Überschuss aus 2007 setzt, machte er den Schulen und Kommunen bereits Hoffnungen: "Falls es zur Verbesserung kommt, werden wir vor allem der Regionalen Schule das ein oder andere zukommen lassen und auch den Dörfern durch eine Umlagensenkung etwas zurückgeben. 1,5 Prozent müssten drin sein." Eine Ankündigung, die besonders die nicht gerade begeisterten Ortsbürgermeister im Rat aufhorchen ließ, denn zunächst einmal wird die VG-Umlage von 38 auf nunmehr 45,5 Prozentpunkte erhöht. Dadurch erzielt die VG rund 3,8 Millionen Euro - und somit 250 000 Euro mehr als im Vorjahr. Davon zahlt die Stadt Gerolstein alleine mehr als zwei Millionen Euro, es folgen Birresborn (323 000 Euro/+25 Pozent), Pelm (316 000 Euro/+51 Prozent) und Neroth (227 000 Euro), die enorm draufzahlen müssen, sowie Mürlenbach (158 000 Euro/-14 Prozent) und Densborn (148 000 Euro/-48 Prozent), die spürbar entlastet werden. Während Klaus Schildgen, Sprecher der CDU-Mehrheitsfraktion, seiner "Hoffnung" Ausdruck verlieh, "dass wir bald wieder aus dieser Talsohle herauskommen", betonte FWG-Sprecher Klaus-Dieter Peters, dass dieser "restriktive Haushalt in der jetzigen Situation das Richtige" sei, man aber bald wieder den Kommunen "mehr Spielraum" geben und die notwendigen Investitionen in die Sanierung der Schulgebäude tätigen müsse. In die gleiche Kerbe schlugen sowohl SPD-Sprecher Herbert Lames als auch der Grüne Tim Steen.

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