Abschied von den Zivildienstleistenden

91 Mal am Tag wurden die Mitarbeiter des DRK-Rettungsdiensts in den Kreisen Bernkastel-Wittlich und Vulkaneifel im vergangenen Jahr alarmiert. Insgesamt blieb die Zahl der Einsätze gegenüber 2009 etwa konstant.

Daun/Gerolstein/Bernkastel-Wittlich. Das Jahr 2010 war für den Rettungsdienst Eifel-Mosel Hunsrück des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der für die Kreise Vulkaneifel und Bernkastel-Wittlich zuständig ist, fast ein Geschäftsjahr wie viele andere zuvor.

Die Zahl der Einsätze (33 251) blieb in etwa auf dem Niveau von 2009, als 33 504 Einsätze zu verzeichnen waren. Der Großteil, an die 60 Prozent, entfiel auf Krankentransportfahrten. Mit 31 Fahrzeugen wurden rund 1,3 Millionen Kilometer zurückgelegt. Der Rettungshubschrauber "Christoph 10" flog 1832 Einsätze, Notärzte in den Standorten Daun, Gerolstein, Bernkastel-Kues, Wittlich, Morbach und Traben-Trarbach mussten 4143 Mal ausrücken (2009: 3834).

Also fast alles wie in den Jahren zuvor seit 1997, als der Rettungsdienst für die beiden Kreise installiert wurde, aber mit einem großen Unterschied. Denn am 31. Dezember 2010 ging die Ära der Zivildienstleistenden zu Ende.

Zehn von ihnen waren im vergangenen Jahr noch eingesetzt, "seit Januar haben wir aber keine mehr", berichten Gerd A. Hommelsen, Geschäftsführer der DRK-Rettungsdienst Eifel-Mosel-Hunsrück gGmbH, und Udo Horn, Leiter des DRK-Rettungsdiensts.

Da absehbar war, dass der Wehrdienst ausgesetzt, und damit auch der Zivildienst wegfallen würde, habe das DRK frühzeitig reagiert, um den Verlust der "Zivis" zu kompensieren. 180 neue Planstellen wurden in Rheinland-Pfalz eingerichtet, fünf davon entfielen auf den Rettungsdienst Eifel-Mosel-Hunsrück.

Zudem wurden zehn Auszubildende eingestellt, weitere fünf werden nun gesucht. Hommelsen: "Sie sind das personelle Fundament, mit dem wir künftig unsere Aufgaben erledigen werden."

Personelle Einbußen habe der Wegfall der Zivi-Stellen nicht zur Folge: "Das ist zu 100 Prozent kompensiert worden." Für die Rettungsdienstler ist die neue Ära gewöhnungsbedürftig. "Wir hatten viele Zivis über die Jahrzehnte und mit ihnen durchweg nur gute Erfahrungen gemacht. Mit vielen haben wir immer noch guten Kontakt. Manche, die Ärzte wurden, machen Notarztdienste bei uns", erklärt Udo Horn.

Ist 2010 viel Geld in den Neubau (in Morbach, Investitionssumme von rund einer Million Euro) und die Erweiterung (in Wittlich, Investitionssumme von rund 1,2 Millionen Euro) von Rettungswachen im Kreis Bernkastel-Wittlich geflossen, stehen im laufenden Jahr zwei Projekte im Kreis Vulkaneifel an. So soll im Sommer mit dem Neubau einer Rettungswache in Gerolstein begonnen werden, geschätzte Baukosten: rund 1,5 Millionen Euro. Ebenfalls in diesem Sommer soll die Rettungswache in Daun erweitert werden (Baukosten 142 000 Euro).

EXTRA

Die Rettungsdienst-Gesellschaft Eifel-Mosel-Hunsrück besteht seit 1997. Sie unterhält rund um die Uhr im Auftrag des Landkreises Bernkastel-Wittlich Rettungswachen in Manderscheid, Traben-Trarbach, Wittlich, Bernkastel-Kues, Thalfang und Morbach sowie für den Kreis Vulkaneifel in Daun, Kelberg, Gerolstein und Jünkerath und ist an der Besetzung der Trierer Leitstelle personell beteiligt.