Absturz: Fremdkörper hat Fallschirm ausgelöst

Gerolstein/Trier · Das Gutachten über die Ursache des Absturzes eines Ultraleichtflugzeugs in Gerolstein vor vier Wochen liegt vor. Ein Fremdkörper hat demnach den Fallschirm ausgelöst, woraufhin das Fluggerät auseinanderbrach. Bei dem Unglück kam der Pilot ums Leben.

 Gutachter Thomas Grüner (rechts) untersucht mit einem Kollegen die Absturzstelle. TV-Foto: Mario Hübner

Gutachter Thomas Grüner (rechts) untersucht mit einem Kollegen die Absturzstelle. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein/Trier. Fast genau vier Wochen ist es her, dass ein 47-jähriger Pilot, der vom Flugplatz in Hinterweiler gestartet war, mit seinem Ultraleichtflugzeug aus beachtlicher Höhe in ein Neubaugebiet in Gerolstein stürzte und dabei starb. Der Flügel samt Gestell und geöffnetem Fallschirm landete in der 1800 Meter entfernten Burg Lissingen. Ein Stück des Holzpropellers ging im unbewohnten Areal in der Nähe des Aubergs nieder, weitere kleine Trümmerteile beschädigten mehrere Dachpfannen eines Wohnhauses in Nähe der Absturzstelle des Piloten.
Nachdem bereits ausgeschlossen wurde, dass ein Herzinfarkt oder sonstige körperliche Pro bleme des Piloten als Unfallursache infrage kamen, folgt nun die Aufklärung. Das Unfallgutachten liegt vor. Triers Leitender Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer: "Es ist davon auszugehen, dass das Rettungsgerät durch einen Fremdkörper ausgelöst wurde, der sich am beziehungsweise im Fluggerät befand." Auch schließt die Staatsanwaltschaft ein Fremdverschulden Dritter aus. Brauer: "Wir gehen davon aus, dass der Pilot selbst dafür verantwortlich war, dass sich das Teil am oder im Flugzeug befand." Um was für einen Gegenstand es sich bei dem "Fremdkörper" handelte, gab die Staatsanwaltschaft nicht bekannt. Durch eine "Verkettung unglücklicher Umstände" sei es dann dazu gekommen, dass der Flügel vom Fahrwerk abriss. Zudem sagt der Oberstaatsanwalt: "Die letzte Jahresprüfung des Fluggeräts war überfällig."
Was technisch genau bei dem Unglück passiert ist, erklärt Thomas Grüner. Der Luftfahrtsachverständige aus Thüringen hat das Gutachten zum Absturz erstellt - wegen der "guten Zusammenarbeit mit der Polizei" bereits sechs bis acht Wochen früher als geplant. Normalerweise vergeht ein Jahr, bis ein abschließendes Gutachten fertig ist.
Grüner: "Es ist einwandfrei auszuschließen, dass der Pilot selbst das Rettungsgerät ausgelöst hat."
Zudem wartet der Gutachter mit einer Nachricht auf, die für andere Flugsportler von großem Interesse sein dürfte. "Es liegt kein genereller Konstruktionsfehler bei dem Flugzeugtyp vor."

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