Abwassergebühr steigt um zehn Prozent

Gerolstein · Die Abwasserentgelte im Gerolsteiner Land steigen ab nächstem Jahr um rund zehn Prozent. Ein Drei-Personen-Haushalt zahlt demnach 25 Euro mehr im Jahr. Es ist die erste Erhöhung seit 1999.

Gerolstein. Einstimmig (bei drei Enthaltungen) hat der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein eine Erhöhung der Abwasserentgelte ab nächstem Jahr um rund zehn Prozent beschlossen. Damit soll verhindert werden, dass die VG-Werke weiterhin Verluste machen. Werkleiter Wolfgang Bohr sagte: "Mit der jetzigen Erhöhung dürften wir erst einmal fünf Jahre Ruhe haben."
2012 lag der Verlust bei 40 000 Euro, dieses Jahr werden es vermutlich 70 000 Euro sein. Gründe dafür sind zum einen die Stromkosten. Von 2004 bis 2012 sind sie um knapp 24 000 Euro auf gut 100 000 Euro gestiegen. Und dass, obwohl die VG-Werke den Stromverbrauch im gleichen Zeitraum um knapp 150 000 Kilowattstunden auf rund 575 000 Kilowattstunden gesenkt haben.
Gleichzeitig ist die Schmutzwassermenge deutlich (um 37 000 auf 620 000 Kubikmeter) zurückgegangen, was zudem zu Einnahmeverlusten in Höhe von 56 000 Euro für die Werke führte.
Zudem muss laut Werkleitung in den nächsten Jahren verstärkt die Technik der Kläranlagen in Lissingen, Birresborn und Neroth erneuert werden, wofür ebenfalls Geld benötigt wird. Die jüngsten Komplettsanierungen der Anlagen liegen 15 beziehungsweise elf Jahre zurück. Bohr: "Eine Anpassung der Entgelte ist unumgänglich."
Dank der beschlossenen Erhöhung rechnen die VG-Werke mit rund 110 000 Euro Mehreinnahmen.
Die Grundgebühr wird um 72 Cent auf nunmehr neun Euro pro Einwohner angehoben. Deutlich stärker wirkt sich aber die Anhebung der Mengengebühr um 29 Cent auf 1,82 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser aus (siehe Extra). Angesichts der deutlichen Erhöhung nach Jahren stabiler Gebühren sagte FWG-Fraktionssprecher Klaus-Dieter Peters: Mit zehn Prozent auf einmal schlagen wir brutal zu. Vielleicht hätten wir besser schon früher angehoben, dafür aber moderat." mhExtra

Die Erhöhung der Abwasserentgelte ab 2014 bedeutet für einen Drei-Personen-Haushalt, der in der Regel pro Nase 35 Kubikmeter Schmutzwasser produziert und auf einem 700 Quadratmeter großen Grundstück wohnt, eine jährliche Mehrbelastung von knapp 25 Euro. Insgesamt muss er künftig 277 Euro zahlen. Kalkuliert sind dabei die Grundgebühr von 36 Euro (+ 3 Euro) 191 Euro Gebühr für 105 Kubikmeter Schmutzwasser (+ 30 Euro) sowie 50 Euro für die Oberflächenentwässerung (- 8 Euro). mh

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