Ahrweiler schnürt Rettungspaket für die Kurbetriebe

Ahrweiler · Der Kur AG, einer der größten privaten Arbeitgeber in der Stadt, Jahrzehnte das Aushängeschild des Kurortes und zu 27,36 Prozent im Aktienbesitz der Stadt, droht der finanzielle Kollaps. Nun will die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler die Kur AG unterstützen.

Ahrweiler. Mit einem 4,86 Millionen Euro teuren Rettungspaket rettet die Stadt die private AG vor der Insolvenz. Die Stadt muss nicht nur in das marode Unternehmen investieren, sie muss auch Ausgaben zurückfahren und neue Einnahmemöglichkeiten generieren. Dass sie von einem Outlet-Center auf der Grafschaft profitieren kann, glauben die Kreisstädter zur Jahresmitte aber immer noch nicht.
Rückblick: Am 29. Mai verabschiedet der Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler einstimmig das Grunderwerbspaket von der Kur AG. Damit gehen unter anderem der komplette Kurpark mit Heilwasserquelle und allen Gebäuden sowie der Lennépark mit Lennéschlösschen und die das Ahrufer begleitenden Grün- und Wegeflächen wie auch umfänglicher Waldbesitz ins Eigentum der Stadt über. Den finanziellen Kraftakt stemmt die Stadt aus Mitteln, die eigentlich für den Ankauf des Stromnetzes vom Energiekonzern RWE gedacht waren. Der Verkauf bringt nicht nur frisches Geld in die leeren Kassen der Kur AG, er entlastet sie auch von Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen von 250 000 Euro jährlich, die ebenfalls von der Stadt zu Schultern sind.
Spielbankabgabe schmilzt


Als wesentliche Ursache für die Finanzklemme der AG nennt ihr neuer Vorstand Gerd Zimmermann den Rückgang der Einnahmen aus der Spielbankabgabe von zwei Millionen Euro vor wenigen Jahren auf rund 800 000 Euro 2011. Der Vorstand will nun alle bisherigen Aufgaben des Kurbetriebs ebenso wie dessen Lastenverteilung, auf den Prüfstand stellen. Eine Konsequenz ist auch die Verbesserung der Einnahmesituation. Alle Unternehmen, die vom Kurbetrieb profitieren, sollen eine Abgabe zahlen, die der Stadt rund 200 000 Euro pro Jahr in die Kasse bringt.

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