Albtraum aller Hausbesitzer

KELBERG. Die Einbruchserie in der Verbandsgemeinde Kelberg verunsichert die Bürger zunehmend. Verbandsgemeinde-Bürgermeister Karl Häfner hatte deshalb in Zusammenarbeit mit der Polizei zu einer Informationsveranstaltung ins Kelberger Rathaus eingeladen, zu der rund 80 Bürger kamen.

Was in den vergangenen drei Wochen in den Verbandsgemeinden Kelberg und Hillesheim passierte, ist der Albtraum jeden Hausbesitzers. Einbrüche am helllichten Tag, bei denen es die Diebe besonders auf Geld und Schmuck abgesehen haben, haben Unruhe unter der Bevölkerung ausgelöst. Deshalb hatte die Verbandsgemeinde (VG) Kelberg in Zusammenarbeit mit der Polizei-Inspektion (PI) Daun, der Kriminaldirektion (KD) Trier und Wittlich zu einer Präventionsveranstaltung unter dem Thema "Einbruchsdiebstahl in Wohnhäusern" eingeladen. Als Fachleute und Ansprechpartner standen Heinz-Peter Thiel, Leiter der PI Daun, Kriminaloberrat Norbert Müller, Leiter der Kriminalinspektion Wittlich, Arnold Reuter von der KD Trier sowie Polizeioberkommissar Norbert Leinung, Bezirks-Kontaktbeamter für den Bereich der VG Kelberg, zur Verfügung. Damit nicht gerade in dieser bekannt gemachten Zeit der Veranstaltung am Abend, wo die Bürger außer Haus waren, etwas passiere, habe die Polizei ihre Präsenz in Kelberg erhöht, beruhigte Thiel. Die Gefahr ist größer geworden

Das verloren gegangene Sicherheitsgefühl, das oft schlimmer ist als der materielle Schaden, ist schwer wieder herzustellen. In den vergangenen Jahren war die Einbruchskriminalität in Kelberg mit ein bis vier Fällen pro Jahr "normal", wie Thiel sagte. Die neue Situation mit acht Einbrüchen in vier Wochen müsse auch die Bürger zwingen, aufmerksamer zu sein. "Rufen Sie uns sofort an, wenn Sie etwas Verdächtiges sehen. Wir brauchen schnellstmöglich Informationen", appellierte Thiel. Viel weiß die Polizei noch nicht von den Tätern. "Momentan ist die Ermittlungslage noch dürftig, wir wissen auch noch nicht, ob wir es mit einer organisierten Bande oder Kleinkriminellen aus der Region zu tun haben", sagte Arnold Reuter und forderte die Bürger auf, wachsam zu sein. "Wir brauchen Sie dort, wo Sie sich aufhalten, in Ihren Wohnungen und Straßen. Denn Sie wissen, was dort normal ist und können uns die besten Hinweise liefern." Tatsache ist, die Diebe gehen verstärkt am Wochenende zwischen 16 Uhr und 22 Uhr auf Beutezug, indem sie entweder eine Terrassentür oder ein Fenster aufhebeln. Doch was kann man tun, um den Tätern das Einbrechen zu erschweren und sich gegen Einbrüche zu schützen? "Die Gefahr ist größer geworden. Es gibt zwei Möglichkeiten. Sie müssen Ihr Verhalten umstellen, etwa keine fremden Leute ins Haus lassen und Sicherheitstechnik anwenden. Sonst schützt nichts", so Reuter. So sei es wichtig, nicht zu zeigen, dass eine Wohneinheit nicht bewohnt sei. Gerade die Rolladen herunterzulassen, sei oft kontraproduktiv. Besser ist es, den Nachbarn Bescheid zu sagen, dass man eine gewisse Zeit weg sei und diese dann auf das Haus Acht geben. Grundsätzlich müssen am Haus oder einer Wohnung alle Türen abgeschlossen und Fenster geschlossen sein, ansonsten besteht auch kein Versicherungsschutz. Sinnvoll sei es auch, in Sicherheitstechnik an Fenstern und Türen, etwa mit Schutzbeschlägen oder einem Kastensperrbügelschloss, zu investieren. Die Polizei bietet dazu den Bürgern eine kostenlose Schwachstellenanalyse ihres Hauses oder ihrer Wohnung an. In der nächsten Zeit, so PI-Chef Thiel, werde die Polizei stärker in Kelberg präsent sein, bis sich die Situation entschärft habe. Die Ortsgemeinde Kelberg setzt für Hinweise zur Ergreifung der Täter eine Belohnung von 300 Euro aus. Hinweise an die Polizei Daun, Telefon 06592/96260.

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