Alle 28 Sekunden ein Alarm

GEROLSTEIN-MÜLLENBORN. (red) Kameradschaft, Technikbegeisterung und soziales Engagement, dass ist der Mix, der den Dienst in der Feuerwehr zu etwas Besonderem macht.

Für diesen Dienst versucht die Freiwillige Feuerwehr Müllenborn seit Jahren junge aktive Mitglieder zu gewinnen, weil der Mitgliederstand bis auf 15 Aktive abgesunken ist. Wünschenswert ist eine Mindeststärke von 25 Feuerwehrleuten, um die vorhandene Technik für die vielfältigen Einsätze auch in der Zukunft gezielt einsetzen zu können. Denn ohne dieses Engagement von ehrenamtlichen Helfern, die Teile ihrer Freizeit opfern, wäre schnelle Hilfe undenkbar. In Deutschland wird jeder klassische Feuerwehreinsatz von freiwilligen Helfern absolviert. Durchschnittlich alle 28 Sekunden wird bundesweit eine Freiwillige Feuerwehr alarmiert. Dabei sehen die Feuerwehrleute ihr Engagement nicht als Opfer, sondern begeistern sich für dieses Ehrenamt. Viel Zeit und Arbeit haben die Wehrleute in die Werbeaktion für diese Nachwuchsgewinnung investiert, haben einen Werbe-Flyer kreiert und insgesamt 75 für den Feuerwehrdienst in Frage kommende junge Einwohner im Alter von 15 bis 40 Jahren persönlich angeschrieben. Zusätzlich wurde mit Plakaten und mit Berichten in Printmedien auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht. Bezeichnenderweise stand die Veranstaltung unter dem Motto: "Bist Du bereit für einen heißen Job?" Umso größer war die Enttäuschung, als nur drei Jugendliche dieser Einladung gefolgt waren. Am größten war wohl die Enttäuschung bei den Hauptinitiatoren, die in vielen Stunden Arbeit diese Veranstaltung generalstabsmäßig vorbereitet hatten. Nach der Begrüßung durch Wehrführer Paul Roloff wurde den Jugendlichen vom stellvertretenden Wehrführer Tobias Schaefer, unterstützt von den Mitgliedern der Wehr, die komplette technische Ausrüstung und das Einsatzpotenzial umfassend und detailliert präsentiert. Unter Zuhilfenahme von Schautafeln und einer Powerpointpräsentation konnten sich die Anwesenden ein Bild davon machen, wie die Wehr ausgerüstet ist, welche Schlagkraft sie besitzt, um Mensch und Tier aus Gefahrensituationen zu retten, Brände zu löschen, Verletzte zu bergen oder die Umwelt zu schützen. Aber auch die vielen Tätigkeiten der Wehr, die zu einem harmonischen Dorfgeschehen beitragen, wurden ausführlich dargestellt. Im Anschluss hatten die Jugendlichen Gelegenheit, mit Feuerlöschern Brände zu bekämpfen, bevor Thomas Luxen aus Gerolstein eindrucksvoll eine Fettexplosion vorführte.Die ersten Frauen in der Müllenborner Wehr

Fazit der Veranstaltung ist, dass einerseits die drei Jugendlichen ihre aktive Mitgliedschaft beantragt und weitere zwei Personen nachträglich um Aufnahme in den aktiven Dienst ersucht haben. Davon sind zwei Anträge von jungen Frauen - übrigens die ersten weiblichen Aktiven in der Müllenborner Wehr. Somit steigt die Mitgliederzahl auf 20 Aktive, und der Abwärtstrend ist damit gestoppt. Aber trotz des Zuwachses sucht die Feuerwehr weiter Bürger, die sich aktiv in das bestehende Feuerwehrteam einbringen wollen. Es ist bedauerlich, dass diese Veranstaltung auf eine so geringe Resonanz in der Bevölkerung stieß. Gerne hätte man den Termin dazu genutzt, um den Bürgern den Sinn und Zweck der Müllenborner Wehr intensiver ins Bewusstsein zu bringen. Schließlich können jede Sekunde in Müllenborn und Umgebung Ereignisse und Notfälle eintreten, die den Einsatz von erfahrenen Frauen und Männern erfordern.

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