Alle für ein Haus

DOHM-LAMMERSDORF. (vog) Freude pur über das erste Bürgerhaus in der Doppelgemeinde: Junge und ältere Einwohner haben die Einweihung gefeiert. An der Notwendigkeit des neuen Treffpunktes in der Ortsmitte zweifelt niemand. Fast ein Drittel der Bürger packten mit an, um die Kosten fürs 200 000 Euro teure Gebäude zu schmälern.

"Unser Gemeindehaus sieht besonders innen richtig klasse aus. Modern eben und nicht kitschig", meint der 15-jährige Markus Braden. Papa Winfried Braden ergänzt: "Und es war dringend nötig." Nikolaus Meyer war während der knapp anderthalbjährigen Bauzeit oft am Gemeindehaus, das am ehemaligen Schlacht- und Kühlhaus angebaut wurde, anzutreffen. Der 73-jährige Helfer bilanziert: "Es hat alles gut geklappt, weil die Zeit einfach reif für ein Bürgerhaus war." Insgesamt 2500 Stunden Eigenleistung wurden aufgebracht. Helene Maas (55) gehörte zur Putzkolonne. Mit Hausfrauen-Kennerblick meint sie: "Es ist sehr gut durchdacht und praktisch aufgeteilt, so dass die Feste reibungslos ablaufen können." Jochen Scheuls, der vor allem bei den Außenanlagen angepackt hat, bringt als Mitglied in drei Vereinen noch einen weiteren Punkt an: "Jahrelang hatten die Vereine im Dorf keine Räume mehr für Treffen oder Feste." Für die beiden Cousinen, Carmen (23) und Heike (26) Meyer, gibt es nur eine Beurteilung: "Einfach toll." Ortsbürgermeister Rainer Ballmann dankte mit rührenden Worten bei der Einweihungsfeier allen Helfern und lobte die Arbeit der beteiligten Handwerksbetriebe aus der Region. Dem ersten Beigeordneten, Wolfgang Schüssler, dankte er besonders für seinen unermüdlichen Einsatz bei der Planung der Arbeitseinsätze. Pastor Karl Kappel segnete das Gemeindehaus ein, und Architekt Gottfried Perings überreichte Ballmann symbolisch den Schlüssel. Heike Bohn, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hillesheim, bezeichnete das Bürgerhaus als "extrem geschmackvoll" und wünschte, dass das ,Wir-Gefühl' im Dorf, das während des Baus immer stärker wurde, bleibt". Matthias Meyer, Ex-Bürgermeister von Oberbettingen, vertrat Landrat Heinz Onnertz. Meyer zielte in seiner Rede auf eine mögliche Verwaltungsreform ab und meinte: "Das Engagement der Einwohner bei diesem Bürgerhaus ist ein Paradebeispiel für die geltende Struktur, und deshalb Finger weg von der Eigenständigkeit der Ortsgemeinden." Damit sich möglichst viele Kommunalpolitiker ein eigenes Bild vom Dohm-Lammersdorfer Gemeindehaus machen können, findet die Juni-Sitzung des Rates der VG Hillesheim dort statt.

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