Alles andere als ein Warmduscher

DAUN. Wenn gewöhnliche Eifeler gerade erst die Wintersachen im Schrank verstaut und sich vielleicht das erste Mal im Jahr getraut haben, kurzärmelig vor die Tür zu gehen, schlüpft Günter Willems in die Badehose - und taucht ins Gemündener Maar ein.

 "Wärmer als in den Jahren zuvor": Günter Willems freut sich darüber, dass das Wasserthermometer im Gemündener Maar schon 13 Grad misst.Foto: Mario Hübner

"Wärmer als in den Jahren zuvor": Günter Willems freut sich darüber, dass das Wasserthermometer im Gemündener Maar schon 13 Grad misst.Foto: Mario Hübner

"Ich eröffne immer im April die Badesaison", sagt Günter Willems aus Daun-Steinborn - so als wäre das die natürlichste Sache der Welt. Ist sie aber nicht. Denn in derart kaltes Wasser streckt normalerweise niemand auch nur den Zeh hinein. Den Kreisverwaltungsbeamten aber schreckt das bereits seit seiner Schulzeit nicht. Nach dem Eintauchen ins Wasser und einigen heftigen Ruderschlägen mit Armen und Beinen sowie mehrmaligem tiefen Durchatmen und Prusten stellt er fest: "Oh, diesmal ist es bereits ein gutes Stück wärmer als in den Jahren zuvor, da war ich aber auch meist schon Mitte oder Anfang April baden." Zu spüren ist davon aber nichts. Und zu sehen auch nicht. Im Gegenteil. Ein Blick auf das Bade-Thermometer bestätigt diesen Eindruck: Gerade einmal 13 (!) Grad Celsius zeigt es an. Das erklärt auch, weshalb ringsum sonst niemand in Badekleidung zu sehen ist. Lediglich einige Wandertouristen ziehen des Weges. Und manch einer schaut verdutzt oder schüttelt den Kopf angesichts dessen, was er sieht. "Die spinnen die Eifeler", dürfte dem ein oder anderen durch den Kopf gehen. Mit "dummen Sprüchen" sei er bereits des Öfteren konfrontiert worden, berichtet der 37-Jährige. Nach dem Motto: "Auch schon mal 'nem Schlittschuhläufer beim Baden begegnet?" Dabei sei er nicht der Einzige, behauptet Willems: "Ich habe im April auch schon ab und zu andere hier beim Baden getroffen, aber die kenne ich nicht." Eine "Szene" aber gebe es seines Wissens nicht. Dabei sei so ein frühzeitiges Bad ein Allheilmittel. "Wenn ich schlecht gelaunt oder müde bin und schwimmen gehe, bin ich danach wieder topfit", sagt Willems, der sich nach eigenem Bekunden auch jeden Morgen kalt abduscht. Überhaupt: Die Verwunderung wegen seiner Vorliebe kann er nicht nachvollziehen. "Ist doch nichts anderes als das obligatorische Tauchbad zwischen den Saunagängen." Sagt's, steigt aus dem Wasser, rubbelt sich ab und zieht von dannen. Bis die Tage - in alter Frische. Spaß im Nass: Im TV -Wochenendjournal lesen Sie heute alles Interessante zu den Freibädern der Region: Eintrittspreise, Öffnungszeiten und Extras - auf den Seiten 38 und 39 können Sie sich umfassend informieren. Zusatzinfos bietet auch das TV -Onlineangebot unter www.intrinet.de/freibaeder. Dort können Leser auch der Ted das beste Freibad wählen.

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