Altes Pumpenhäuschen vor dem Abriss bewahrt

Brockscheid · Geschichte des Dorfes bewahren: Das war die Absicht des Brockscheider Gemeinderats beim alten Pumpenhäuschen. Gefördert vom Natur- und Geopark Vulkaneifel, wird das historische Gebäude zur Zeit hergerichtet und soll im September wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

 Es gibt noch einiges zu tun am alten Pumphäuschen. TV-Foto: Helmut Gassen

Es gibt noch einiges zu tun am alten Pumphäuschen. TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Brockscheid. Wie viele Dörfer, hatte auch Brockscheid früher ein Pumpenhäuschen, in dem Wasser für die Bürger gespeichert wurde. Doch durch die Lage des Gebäudes im Liesertal musste das kostbare Nass ins höhere gelegene Dorf gepumpt werden. Im Sommer war es oft so, dass nicht genug oben ankam und die Feuerwehr sogar Wasser beifahren musste. Dieses Problem wurde erst dadurch beendet, als die Gemeinde Brockscheid Ende der 1970er Jahre an die Ringleitung des Gruppenwasserwerks angeschlossen wurde. Ein Fortschritt für das Dorf, aber für das 1934 gebaute Pumpenhäuschen bedeutete es das Aus. Mit den Jahren verfiel es immer mehr.
Die Folge: Das Gruppenwasserwerk wollte es 2006 abreißen, doch dagegen stemmte sich der Gemeinderat. Die geplanten Abrisskosten wurden deshalb der Gemeinde im Haushalt gut geschrieben. Dann erklärte sich der Natur- und Geopark Vulkaneifel im vergangenen Jahr bereit, 80 Prozent der Sanierungskosten von 21 500 Euro zu übernehmen. "Die in den 1930er Jahren errichtete Quellstube mit Pumpanlage stellt ein Relikt aus den frühen Zeiten der kommunalen Wasserversorgung dar", erklärt Anja Frein vom Geopark.
Die restlichen 20 Prozent muss die Gemeinde selbst finanzieren. Die Architektenkosten haben die Brockscheider bereits bezahlt, das alte Dach im Rahmen der "Männertage" in Eigenleistung abgerissen. Anschließend wurde es von einer Firma erneuert. Die Planung zur Sanierung hat der Bauingenieur Klaus-Dieter Hammes übernommen. Er wohnt in Aachen, stammt aber aus Brockscheid. Für ihn gibt es noch viel zu tun. Was am Häuschen noch gemacht werden muss?
Das Bruchsteinmauerwerk ist in einem guten Zustand - von außen bleibt nicht mehr viel zu tun. Doch jetzt kommt der Innenausbau dran. Die Wände müssen verputzt und gestrichen, die Pumpe überholt werden. Zudem muss ein Sicherheitsgitter rund um die Vorratsbehälter her.
Das alles wäre eigentlich einfach und hätte auch schon längst gemacht sein können - aber es gestaltete sich schwieriger, wie Bürgermeister Michels sagt: "Die Förderung war eigentlich für 2015 vorgesehen, aber alles war angesichts der topografischen Lage des alten Pumpenhäuschen im Liesertal schwieriger, da man bei nassem Grund nicht mit Maschinen hinfahren kann".
Das alte Pumpenhäuschen liegt am Drei-Dörfer-Wanderweg von Tettscheid, Üdersdorf und Brockscheid und soll nach seiner Fertigstellung als Wanderhütte dienen. Dafür wollen die Brockscheider auch noch Bänke und Tische vor dem Gebäude aufstellen. "Am 18. September wollen wir mit einem Wandertag die Eröffnung feiern", kündigt derr Bürgermeister an. Ob das Häuschen bis dahin fertig ist, bleibt abzuwarten. HG

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