Altes Rathaus fast wie neu

Die vorläufige Sanierung des "Alten Rathauses" in Gerolstein geht ihrem Ende entgegen. Rund 250 000 Euro kostete das Projekt, wovon das Land mehr als die Hälfte übernimmt.

 Voll den Überblick (von links): Der erste Stadtbeigeordnete Hermann Lux, Stadtbürgermeister Bernd May und Ratsmitglied sowie Hobby-Historiker Werner Schwind besuchen die Baustelle und informierten sich über den Stand der Arbeiten am „Alten Rathaus“. TV-Foto: Helmut Gassen

Voll den Überblick (von links): Der erste Stadtbeigeordnete Hermann Lux, Stadtbürgermeister Bernd May und Ratsmitglied sowie Hobby-Historiker Werner Schwind besuchen die Baustelle und informierten sich über den Stand der Arbeiten am „Alten Rathaus“. TV-Foto: Helmut Gassen

Gerolstein. Das kulturelle Erbe von Gerolstein um den Burgberg und die Altstadt wird Stück für Stück gepflegt. Mit der Sanierung des Wasserturms in diesem Jahr, der Entbuschung des gesamten Burghangs, der Ausbesserung des Aufgangs zur Burg sowie der bereits zwei Jahre andauernden Sanierung der Burgruine ist bereits vieles in Angriff genommen worden.

Nun hat sich die Stadt Gerolstein daran gemacht, auch ihr bis vor 31 Jahren genutztes altes Verwaltungsgebäude, das 1710 gebaut und 1949 nach dem Krieg wiederaufgebaut wurde, zu sanieren. Jahrelang war das "Alte Rathaus", in dem heute das Naturkundemuseum untergebracht ist, alles andere als ein Schmuckstück. Die Außenwände waren teilweise schwarz, durch das marode Dach regnete es ins Gebäude, und auch die Fenster waren undicht, was die Heizkosten nach oben trieb. "Die Fensterrahmen waren komplett faul, und auch die Dachkonstruktion war undicht", berichtet der erste Beigeordneten der Stadt, Hermann Lux. Stadtratsmitglied und Hobby-Historiker Werner Schwind bestätigt: "Das ganze Gebäude war in einem schlimmen Zustand, es waren Löcher in den Außenwänden und viele Stellen waren sogar zugewachsen. Diese Sanierung war schon seit Jahren mehr als dringend notwendig."

Neue Fenster eingesetzt und Dach erneuert



Mitte des Jahres wurde begonnen, die im Besitz der Stadt Gerolstein befindliche Immobilie zu sanieren. In Auftrag gegeben wurde das Vorhaben noch in der Zeit von Karl-Heinz Schwartz als Stadtbürgermeister.

Inzwischen wurden neue Fenster eingesetzt, die sich mit Sprossen dem Aussehen des alten Gebäudes anpassen. Teile der Dachkonstruktion wurden erneuert, momentan ist die Dacheindeckung mit Schiefer in vollem Gange und wird in Kürze beendet sein.

Vertreter der Landesdenkmalpflege und des Kreises haben die einzelnen Schritte der Sanierung bis hin zur Auswahl der Materialien genau vorgegeben.

Als letzter Schritt wird nun noch der schadhafte Verputz am Gebäude entfernt und ausgebessert, zudem bekommt das "Alte Rathaus" einen neuen Außenanstrich. "Bis Anfang November sollen alle Arbeiten erledigt sein", sagt Lux.

Im Inneren halten sich die Sanierungsmaßnahmen in Grenzen, lediglich die Türen im Gebäude wurden erneuert. Angesetzt sind die Kosten der Sanierung vom "Alten Rathaus" mit 250 000 Euro, das Land gibt eine Förderung von 143 000 Euro. Der Rest wird von der Stadt Gerolstein aus Haushaltsmitteln bezahlt.

Das Gesamtbild des "Alten Rathauses" wird jedoch nach Meinung vieler durch den Mitteltrakt getrübt, in dem das Telefon- und Rundfunkmuseum untergebracht ist.

So sagt auch Historiker Schwind: "Es ist ein Fremdkörper und passt nicht dahin." Daher hat sich der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, den Mittelteil abreißen zu lassen. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine Kostenermittlung dafür einzuholen. "Mit dem Abriss wird es auch wieder möglich sein, von unten einen freien Blick auf den Wasserturm zu haben", sagt Lux. Das Telefon- und Rundfunkmuseum soll in dann in die ehemalige Ratsstube umziehen.

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