Altes Thema, neue Lösung

Erstmals soll es eine einheitliche Satzung für die Nutzung der sieben Gemeindehäuser in Gerolsteins Stadtteilen geben. Endgültig beschließen will der Stadtrat die Satzung im September.

 Das Dorfgemeinschaftshaus in Gees ist stark frequentiert. Das wurde in der neuen Gebührenordnung für die sieben Gemeindehäuser in den Gerolsteiner Stadtteilen berücksichtigt.TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Das Dorfgemeinschaftshaus in Gees ist stark frequentiert. Das wurde in der neuen Gebührenordnung für die sieben Gemeindehäuser in den Gerolsteiner Stadtteilen berücksichtigt.TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein. "Wir hätten es gerne jetzt alles geregelt, aber leider klappt es nicht", erklärt Hermann Lux (SPD), der Dritte Beigeordnete der Stadt, mit Blick auf die neue Gebührenordnung, die wegen Formfehlern noch einmal überarbeitet werden muss. Der Wunsch des Beigeordneten, die Satzung auf die Tagesordnung der jüngsten Stadtratssitzung zu hieven, scheiterte, weil keine Dringlichkeit vorlag. "Deshalb soll in der September-Stadtratsitzung die Satzung rückwirkend beschlossen werden", erklärt Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU). Einsicht bei allen Ortsvorstehern

Er lobt: "Es ist erstmals gelungen, bei diesem alten Thema Konsens zu finden. Bei allen Ortsvorstehern war die Einsicht da, dass wir uns der Kostensituation stellen müssen." Die Energiekosten für die Gemeindehäuser seien "explosionsartig um 30 Prozent gestiegen". Schwartz: "Die totale Kostendeckung kann nicht erreicht werden, aber wir müssen um rund 15 Prozent die Gebühren erhöhen."Exakte Zahlen je Gemeindehaus in Bewingen, Büscheich, Müllenborn, Oos, Gees, Roth und Lissingen will das Trio Schwartz, Lux und der Zweite Beigeordnete Albert Müller (CDU) nicht nennen. Diese Daten würden erst im Ausschuss abgeklärt.Alles aufgelistet bis hin zur Kuchengabel

Einige Positionen aus der Satzung geben sie aber preis. Müller: "Die Gebühren waren je Stadtteil unterschiedlich, und das wird auch so bleiben." Alter und Einrichtung der Häuser seien zu unterschiedlich. Müller und Lux haben sich in den vergangenen Monaten mit allen Ortsvorstehern getroffen und die Gemeindehäuser inspiziert. Schwartz ist vom Resultat begeistert: "Jetzt haben wir erstmals eine lückenlose Bestandsaufnahme." Dabei wurde auch die Einrichtung und Ausstattung unter die Lupe genommen. Lux erklärt: "In manchen Häusern gehören Tische und Stühle der Feuerwehr und das Porzellan der Stadt. In anderen ist die Theke Eigentum eines Vereins."Alles wurde akribisch festgehalten (bis hin zur Kuchengabel) und in die Gebührenordnung einbezogen. Müller hat eine Erkenntnis aus den Gesprächen gezogen: "Die Ortsvorsteher haben viel Verantwortung mit der Verwaltung der Gemeindehäuser. Das fängt bei den Kontrollen vor und nach Veranstaltungen an und hört bei der Terminplanung auf." Wichtig war den Beigeordneten bei der Ausarbeitung der Satzung, dass einvernehmliche Regelungen getroffen wurden. Schwartz erklärt: "Es gibt ja große Unterschiede: Bewingen hat noch eine Grillhütte und einen Weiher dabei, Lissingen hat zwei Säle, und Gees ist unheimlich stark nachgefragt." Neu ist auch die Nebenkostenabrechnung. Lux erklärt: "Jeder Verein in den Stadtteilen bekommt pro Jahr für eine nicht kommerzielle Veranstaltung wie einen Familienabend oder die Jahreshauptversammlung das Gemeindehaus mietfrei, muss aber die Nebenkosten zahlen." Bisher brauchten die Nebenkosten dann nicht gezahlt zu werden. Allerdings bleibt die Nutzung beispielsweise für Frauenturngruppen, Musik- und Chorproben weiterhin auch nebenkostenfrei.

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