Aluminium im Wasser, Verputz am Boden

DAUN. Im Jahr 1972 wurde das Dauner Hallenbad eröffnet. Eine Renovierung des Gebäudes und eine Sanierung seiner Technik wären dringend notwendig. Konkrete Planungen dafür sind im Gange, aber die Finanzierung ist noch ein Problem.

Vom Innenhof betrachtet kann sich das Dauner Hallenbad noch durchaus sehen lassen. Vor einigen Jahren wurde der Eingangsbereich neu gestaltet, die Fassade präsentiert sich hier ansprechend, und auch der Eingangsbereich des Hallenbades im bunten 70er Jahre Stil ist ohne Tadel. Wer jedoch rund um das Gebäude geht, sieht, dass der Zahn der Zeit doch gewaltig an dem 32 Jahre alten Gebäude nagt. Im Durchgang zum KSK-Parkplatz löst sich der Verputz großflächig von den Wänden, die angebrachten Dämmlatten fallen ab. Derselbe marode Zustand ist auch an einer anderen Wand zu beobachten. Im Hallenbad selbst musste Ende 2001 bereits ein Fangnetz unter die Decke des Beckens gespannt werden, da sich Teile der Alupanellen von der Deckenkonstruktion gelöst hatten und ins Becken gefallen waren. Die Installation kostete damals 17 000 Euro. Dass am Hallenbad etwas getan werden muss, wissen Stadt und Verbandsgemeinde (VG) als Betreiber beide. Bereits vor zwei Jahren wurde ein Koblenzer Architekturbüro beauftragt, eine Sanierung oder Erweiterung des Hallenbades zu untersuchen. Die hochfliegenden Pläne eines Neubaus mit Freibad im unteren Teil der Stadt an der Lieser für 19,1 Millionen Euro lösten sich angesichts leerer Kassen schnell in Luft auf. Und auch der Plan einer Erweiterung des Hallenbades zum Spaßbad für 10,9 Millionen Euro konnte keine Anhänger finden. Beide Varianten wurden angesichts der schlechten Haushaltslage verworfen. "Wir sahen keine Chance, das Geld aufzubringen, deshalb haben wir uns für die kleine Sanierungslösung entschieden", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen. Die einzig realistische Möglichkeit für Stadt und VG soll 2,5 Millionen Euro kosten. Unbedingt nötig ist ein Austausch der gesamten Technik, also der Umwälzanlage und der Lüftung. Die wärmedämmende Verkleidung der Außenwände muss mindestens an zwei Seiten vollständig erneuert werden.Baubeginn wohl nicht vor 2006

Die Planungsaufträge für eine detaillierte Untersuchung des Sanierungsbedarfs von Technik und Gebäude wurden bereits im vergangenen Jahr vergeben. Klar ist nach dieser Untersuchung, dass im Untergeschoss des Hallenbads aus Kostengründen nichts verändert wird und man sich allein auf das Obergeschoss konzentriert. Jetzt wurden die betreffenden Büros aus der Region damit beauftragt, präzisere Details zu untersuchen, etwa eine genaue Kostenermittlung vorzunehmen und eine alternative Energieversorgung zu der bereits bestehenden Gasanlage zu prüfen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen bis Mitte November vorliegen. Grundsätzlich kann die Sanierung des Hallenbads vom Land bezuschusst werden, jedoch sind hier die Mittel begrenzt. Darauf will sich Stadtbürgermeister Jenssen nicht verlassen. "Wir können nach meiner Meinung nicht so lange warten, bis wir die Mittel irgendwann einmal bekommen, das ist angesichts des maroden Zustands des Hallenbads unrealistisch." Ein schneller Baubeginn sei aber trotzdem nicht möglich. "Ich bin froh, wenn wir es 2006 umsetzen können", sagt Jenssen.

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