"An vielen Ecken hat sich was getan"

WEIDENBACH. Das Dorfentwicklungskonzept hat die Gemeinde Weidenbach wieder lebenswert gemacht. In den vergangenen sechs Jahren hat sich das Dorf zum positiven verändert, leer stehende Häuser sind wieder bewohnt, und das Gesamtbild der Gemeinde wurde stark verbessert.

Die Weichen für die Zukunft des Dorfes mit seinen rund 340 Bürgern wurden zwar schon 1996 mit einem Dorfentwicklungskonzept gelegt, aber noch um die Jahrtausendwende war das Dorf alles andere als ansehnlich. Zehn Häuser standen im Ortskern leer und das dörfliche Bild präsentierte sich trist und wenig lebenswert. Doch die Gemeinde Weidenbach und ihre Bürger haben gemeinsam den Ort aufgepeppt und wieder zukunftsfähig gemacht. "An vielen Ecken im Dorf ist etwas getan worden", stellte die SPD- Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt bei einem Besuch gemeinsam mit Landrat Heinz Onnertz fest. "Besonders das Unterdorf hat sich gut herausgemacht", bemerkte Ortsbürgermeister Herbert Theisen. Ex- Bürgermeister und jetziges Ratsmitglied Wolfgang Meier hat Informationen, "dass viele ehemalige Weidenbacher sogar mit dem Gedanken spielen, wieder zurück zu kommen". 1999 wurde Weidenbach als Maßnahmenschwerpunktgemeinde anerkannt, und im August 2000 beschloss der Gemeinderat, das Dorferneuerungskonzept von 1996 fortzuführen. Ein Jahr später wurde die K 5 durch das Dorf endlich erneuert, viele Bürger sanierten daraufhin ihre Vorhöfe und taten den ersten Schritt, das Dorf wieder interessant für die Zukunft zu machen. Im Juni 2002 wurde das Bürgerhaus mitten im Ortskern eröffnet und damit der Weg freigemacht für die Dorfplatzgestaltung, die ein Jahr später erfolgte. Mit dem jetzigen Ausbau der Straßen "Kupferberg" und "In der Hohl" wird der Schlusspunkt des Dorferneuerungs-Konzeptes gesetzt. Die Gesamtbausumme beträgt 400 000 Euro, einschließlich der Kanal- und Wasserverlegung. 270 000 Euro davon betreffen die Gemeinde, die 40 Prozent der Kosten trägt. Zudem gibt es einen Zuschuss von 52 000 Euro aus dem Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz, den Rest müssen die betroffenen Bürger in zwei Abschlägen zahlen. Bis Weihnachten soll die Baumaßnahme abgeschlossen sein. Da in den betroffenen Straßen viele ältere Bürger wohnen, gibt es auch besonders viele Härtefälle, das weiß man bei der Gemeinde. Der unbedingt notwendige Schritt zur Erneuerung des Dorfes wird heute als richtig angesehen. "Wir mussten etwas tun, so konnte es nicht weitergehen", sagt Bürgermeister Herbert Theisen. 270 Bürger leben heute ständig in Weidenbach und 73 sporadisch am Wochenende. Die Stärkung des Wohnens und die positive Gestaltung des Ortsbildes haben inzwischen Früchte getragen. Von den einst zehn leerstehenden Wohnhäusern im Jahr 2000 sind heute noch zwei übrig geblieben. Die Gemeinde hat erst kürzlich einen alten Schuppen gekauft und lässt ihn jetzt abreißen, um dort einen Ruhepunkt im Ort zu gestalten. Künstlerehepaar kauft alte Schule

Die alte Schule wurde an ein Künstlerehepaar verkauft, das demnächst dort Ausstellungen veranstalten möchte. Zehn Bauplätze, davon vier im Gemeindebesitz, warten noch auf ihre neuen Besitzer und Bauherren. Einen großen Wunsch hat die Gemeinde noch: "Wir wünschen uns eine Linksabbiegerspur von der B 257 ins Dorf. Hier ist nämlich eine unfallträchtige Stelle", sagt Bürgermeister Theisen. Die Pläne dafür sollen schon fertig sein, was fehlt, ist das "Ja" des Landesbetriebes Straßen und Verkehr (LSV). Noch mehr wünscht sich die Gemeinde für ihren "Goldschatz" einen Investor. Denn die Gemeinde Weidenbach verfügt über ein großes, noch nicht erschlossenes Tonvorkommen mit hoher Qualität, das für die Produktion von Dachziegeln und Klinkern geeignet ist. Das Vorkommen hat eine Größe von etwa sechs Millionen Tonnen und könnte mindestens 30 Jahre lang abgebaut werden. Was allerdings fehlt, ist ein Unternehmen, das die rund 90 Millionen Euro für die Produktionsstätte investiert.

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