Angesägter Maibaum in Niederstadtfeld kracht auf Jugendhaus: Der Schreck sitzt noch tief

Niederstadtfeld · Der Albtraum aller Jugendlichen in der Hexennacht hat die Niederstadtfelder gerade im Festjahr zum 1000-jährigen Bestehen des Dorfes erwischt. Ihr Maibaum wurde von unbekannten Tätern am frühen Morgen angesägt und krachte auf eine Ecke des Jugendhauses. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden.

 Simon, Kevin, Marcel, Matthias und Nico halten den angesägten Stumpf des Maibaumes vor die Kamera, darüber sieht man den Schaden am Jugendhaus, den der Sturz angerichtet hat. TV-Foto: Helmut Gassen

Simon, Kevin, Marcel, Matthias und Nico halten den angesägten Stumpf des Maibaumes vor die Kamera, darüber sieht man den Schaden am Jugendhaus, den der Sturz angerichtet hat. TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Niederstadtfeld. "Einmal in 1000 Jahren passiert uns das nun", sagt Matthias Becker leicht verärgert, einige Tage nachdem Unbekannte in der Mainacht ihren Maibaum angesägt und der hohe Mast dann am frühen Morgen aufs Dach des Jugendhauses gestürzt war und dieses dabei erheblich beschädigt hatte. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Er und seine Freunde Simon, Kevin, Marcel und Nico sitzen noch am Montagnachmittag am Jugendhaus, der abgesägte und umgestürzte Maibaum liegt neben ihnen. Inzwischen streckt aber wieder ein neuer Maibaum seine Spitze in den blauen Himmel. Ehrensache!

Samstagabend, wie in anderen Dörfern auch, stellen die Niederstadtfelder Jugendlichen ihren Maibaum auf und feiern das auch ordentlich- mit allem, was so dazugehört. Und der Baum ist in diesem Jahr etwas ganz Besonderes: Er ist aus Anlass des Festjahres nicht bloß gestrichen worden, sondern hat wie so viele andere Gegenstände im Dorf ein gestricktes Kleid bekommen.
Am frühen Morgen, um 5.30 Uhr, es regnet inzwischen in Strömen, sind bereits alle todmüde im Jugendhaus und schlafen. "Wir waren so zehn Mann, die alle gepennt haben. Auf einmal hat es gescheppert und wir sind alle raus, da war der Baum umgekracht und das auch noch auf eine Ecke des Jugendhauses", erzählt Matthias Becker.
Der Stamm des Maibaums war zu drei Vierteln angesägt worden und dann umgekippt. Was hätte passieren können, wenn der Baum mitten auf das Dach geschlagen wäre? Von den Tätern gibt es bis heute keine Spur.

"Wir haben einen Verdacht", sagt Becker am Montagnachmittag und zeigt in eine bestimmte Richtung. Die Polizei in Daun hat, so Michael Friedrichs auf Nachfrage vom TV, noch "gar nichts" rausbekommen. "Die Kollegen sind dran", sagt Friedrichs, der hofft, dass "sich noch einer darüber verplappert". Die Polizei schätzt den Schaden auf 3000 Euro. Ganz so hoch dürfte er aber nicht ausfallen, wie Ortsbürgermeister Günter Horten erklärt. "Ich habe mir den Schaden schon mit einem Handwerker angeschaut. Vielleicht kommen wir auch mit 1200 Euro hin. Aber die Gemeinde bleibt zuerst einmal auf den Kosten sitzen."

Trotzdem ist der Ortsbürgermeister froh, dass niemand verletzt wurde. Sollten der oder die Täter ermittelt werden, hat dies noch strafrechtliche sowie zivilrechtliche Folgen. "Wenn der Verursacher gefunden ist, werden wir uns das Geld zurückholen", sagt Günter Horten.
Die Niederstadtfelder Jungs haben derweil noch am Unglücksmorgen rasch im Wald für Ersatz gesorgt, den Baum geschält und ihn aufgestellt. Einen so schönen gestrickten Mantel wie der eigentliche Baum hat er aber nun nicht mehr.

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