Anlieger ärgern sich am Arensberg

Daun · Die auf Initiative von Dauner Gewerbetreibenden geänderte Verkehrsführung am Arensberg sorgt für Unmut. Viele Bürger, die an der Straße wohnen, beklagen eine aus ihrer Sicht deutliche Steigerung des Verkehrs. Sie wollen erreichen, dass die Stadt zur alten Regelung zurückkehrt.

Daun. "So kann es auf Dauer nicht weitergehen": Herbert Zenner sowie Gertrud und Hermann Saxler fürchten, dass die im Juni eingeführte veränderte Verkehrsführung am Arensberg zur Dauerlösung wird. Sie wohnen in der Straße, die von vielen als Zufahrt zur Dauner Innenstadt genutzt wird. Und das besonders häufig wieder, seit das Verbot, über die Arensbergstraße in die Lindenstraße zu fahren, auf Initiative von Dauner Einzelhändlern im Sommer aufgehoben wurde. "Seitdem hat der Verkehr dramatisch zugenommen", berichtet Zenner. "So lange das Verbot galt, war es vielleicht ein Drittel von dem, was heute hoch- und runterfährt."
Straße dient als Abkürzung


Gertrud Saxler ergänzt: "Es fahren wie vor der Verkehrsänderung nun wieder viele Leute über den Arensberg, um durch die Stadt zu den Ämtern und Schulen zu kommen." Und das vor allem morgens vor Öffnung der Läden: "Kunden für die Geschäfte können es ja dann wohl kaum sein."
Viele Gewerbetreibende hatten sich im Frühjahr beklagt, dass durch den Ausbau des großen Parkplatzes in der Wirichstraße die Zufahrt zur Innenstadt auch für potenzielle Kunden erschwert werde. Die Stadt hatte daraufhin die Verkehrsänderung geändert, allerdings zeitlich befristet, voraussichtlich bis zum Frühjahr. Die Anwohner, die zwischenzeitlich die Interessengemeinschaft (IG) Arensberg gegründet haben, fürchten aber, dass aus der provisorischen Änderung eine dauerhafte werden könnte. Gertrud Saxler verweist auf ein anderes Teilstück der Arensbergstraße: "Dort sollte auch nur befristet Richtung Innenstadt gefahren werden können. Am Ende hat es gut 30 Jahre gedauert, bis es geändert wurde."
Zenner sagt, er habe sich ein Haus in der Arensbergstraße auch deshalb gekauft, weil er sich darauf verlassen habe, dass die Zufahrt zur Innenstadt nur noch eingeschränkt möglich wurde. "Und jetzt ist es wieder so schlimm wie vor dem Ausbau der Straße. Hätte ich geahnt, was an Ärger und Stress auf mich und meine Familie zukommt, ich hätte das Haus nicht gekauft." Gertrud Saxler ergänzt: "Es hält sich auch kaum einer an die 20-Kilometer-Geschwindigkeitsbeschränkung, und das in der unmittelbaren Nachbarschaft eines Kindergartens und einer Musikschule. Weist man die Fahrer darauf hin, wird man von einigen noch beleidigt." Dass sie nicht allein sind mit ihrer Auffassung, belegen sie mit einer Unterschriftenliste. Mehr als 50 Anlieger hätten unterschrieben, dass die derzeitige Verkehrsänderung kein Dauerzustand werden dürfe. Was wollen sie erreichen? "Dass nach Ende des Ausbaus des Wirichparkplatzes die alte Regelung wieder gilt: die Arensbergstraße als Zu- und Abfahrt zum Platz und Schließung der Zufahrt zur Lindenstraße, und das von beiden Seiten." Und wenn sie das nicht erreichen? "Wenn es sein muss, werden wir auch demonstrieren."Extra

Die IG Arensberg hat unter anderem an den Stadtbürgermeister und die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen geschrieben und ihre Einschätzung der Situation dargelegt. Einige der Adressaten haben sich zwischenzeitlich vor Ort über die Situation informiert. Andreas Mayer, Stadtratsmitglied, stellvertretender Vorsitzender des Gewerbe- und Verkehrsvereins Daun und Befürworter der derzeitigen Lösung, sagt: "Ich habe Verständnis für den Unmut der Anlieger." Seiner Auffassung nach sind aber nicht nur die Interessen der Anlieger zu berücksichtigen, sondern auch, "dass es eine weitere Zufahrt in die Innenstadt gibt. Als Grundlage der weiteren Beratungen, wie es mit der Verkehrsführung am Arensberg weitergeht, sollen die Ergebnisse einer Verkehrszählung dienen. Sie hat am Donnerstag stattgefunden, organisiert von der Bauabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung. Die Resultate werden in der nächsten Sitzung des Bauausschusses der Stadt präsentiert. "Wenn die Resultate vorliegen, können alle Beteiligten gemeinsam darüber beraten, was die beste Lösung ist", sagt Mayer. sts

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort