Daun. "Ich glaube es erst, wenn ich die Bagger hier vor meinem Haus sehe": Bernd Hein setzt nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre nicht zu viel Hoffnung darauf, dass es in diesem Jahr wie geplant tatsächlich mit dem Ausbau der Arensbergstraße losgeht. Heins Bedenken sind verständlich, hat sich die Umsetzung des Projekts doch immer wieder verzögert.
Nun aber sind die Aussichten für den 72-Jährigen und die übrigen Anwohner der Arensbergstraße doch gut, dass im Frühjahr die Bagger anrollen. Vorarbeit ist bereits im vergangenen Jahr geleistet worden, als im Rahmen des Ausbaus der Bahnhofstraße auch ein Teil der Arensbergstraße saniert wurde.
"Wir haben nun seit so vielen Jahren den Verkehr ertragen, der unmittelbar an unserem Haus vorbeiführt, und freuen uns deshalb, wenn die neue Verkehrsführung kommt", sagt Hein.
Vor allem am Morgen ist die schmale Straße bei Fahrern beliebt, die den aus ihrer Sicht schnellsten Weg vom südlichen Ende der Stadt beispielsweise in Richtung Behördenzentrum nehmen.
Allerdings ist die enge Straße nicht für normalen Durchgangsverkehr geplant worden, was Hein und die anderen Anwohner seit den späten 1970er Jahren zu spüren bekommen. Viel Geduld haben sie seitdem aufbringen müssen. Hein: "Wer hätte auch gedacht, dass es so viele Jahre bis zu einer Änderung dauern würde, denn damals war die heute immer noch aktuelle Verkehrsführung als Provisorium angekündigt worden."
In den vergangenen Jahren sind viele Gespräche geführt und mehrere Varianten durchgespielt worden. Die Anlieger haben der Planung, die nun umgesetzt wird, schon vor zwei Jahren grundsätzlich zugestimmt. Vorgesehen ist, dass durch den Ausbau der über die Arensbergstraße in die Stadt führende Verkehr komplett in Richtung Parkplatz Wirichstraße geleitet wird. Die derzeitige Möglichkeit, über die Arensbergstraße in Richtung Post zu kommen, gibt es nach dem Ausbau nicht mehr.
Dieses Teilstück, das an Bernd Heins Haus vorbeiführt, wird Sackgasse. Wie bisher können Autofahrer von der Lindenstraße/AOK auf den Wirichparkplatz fahren. Oberhalb der künftigen Sackgasse entstehen zusätzliche Parkplätze. Bei der Umsetzung des Projekts wird auch der Fußweg von der Lindenstraße zum Wirichparkplatz, der derzeit nur provisorisch hergerichtet ist, ausgebaut. Die Kosten für den Ausbau der Arensbergstraße werden auf rund 350 000 Euro geschätzt.
Aber ob die künftige Sackgasse auch davor schützt, dass große Fahrzeuge nicht mehr in die "Navi-Falle" Arensbergstraße tappen? In den vergangenen Jahren sind regelmäßig Bus- und LKW-Fahrer ihrem Navigationsgerät folgend in die schmale Straße geraten, nicht wenige blieben stecken und mussten mit teilweise großem Aufwand wieder "befreit" werden.
Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen gibt zu bedenken: "Auf die Programmierung der Navigationsgeräte haben wir ja keinen Einfluss. Wir können das Problem nur mit Schildern regeln und hoffen, dass sich die Fahrer daran halten."
Extra

Ein weiteres großes Bauvorhaben in diesem Jahr ist die Weiterführung des Ausbaus der Laurentiusstraße im Dauner Stadtteil Leyen. Ein erstes Teilstück von der Kreuzung Boverather Straße bis zum Vulkanweg ist 2011 in zwei Etappen bereits modernisiert worden. Nun steht das Stück vom Vulkanweg bis zur Basalt-/Felsenstraße auf einer Länge von etwas mehr als 500 Metern an. Das Bauvolumen beläuft sich auf rund 1,2 Millionen Euro. 2013 folgt der Rest der Laurentiusstraße. Zudem werden dann auch die anschließende Alte Darscheider Straße und Teile der Straße Im Rosengarten saniert. Wie im vergangenen Jahr soll eine frühe Ausschreibung einen möglichst frühen Baubeginn ermöglichen. Ziel ist es wieder, vor dem Winter fertig zu werden, was 2011 problemlos erreicht wurde. sts