Geschichte Nun ist der Enkel am Werk

Schalkenmehren · Anna Droste-Lehnert hat in den 1920er Jahren die Web-Tradition in Schalkenmehren wiederbelebt. Nun ist ihr Nachfahr Gangolf Droste Leiter des Arbeitskreises Heimwebereimuseum.

 Will künftig für eine bessere Präsentation sorgen: Arbeitskreisleiter Gangolf Droste vor einem Maartuch-Kleid im Museum.

Will künftig für eine bessere Präsentation sorgen: Arbeitskreisleiter Gangolf Droste vor einem Maartuch-Kleid im Museum.

Foto: TV/Bernd Schlimpen

Anfang des 20. Jahrhunderts war Schalkenmehren wie viele Eifeldörfer arm. Um die Not zu lindern, regte die Volksschullehrerin Anna Droste-Lehnert an, die Web-Tradition im Ort wiederzubeleben. So wurde 1926 die Heimweberei-Genossenschaft Schalkenmehren gegründet. Sie stellte bis in die 1980er Jahre hochwertige und in ganz Deutschland geschätzte Stücke unter dem Markenzeichen „Maartuch“ her.

Vor 25 Jahren ist in der ehemaligen Dorfschule im Drei-Maare-Dorf in Erinnerung an die Webtradition ein Museum eingerichtet worden, in dem die Geschichte der Genossenschaft sowie deren soziale und wirtschaftliche Bedeutung dargestellt werden. Zu den Initiatoren gehörten unter anderem der damalige Ortsbürgermeister Edmund Scholzen und das Ehepaar Renate und Heinz-Jürgen Rieden. Renate Rieden war mehr als 20 Jahre lang Vorsitzende des Arbeitskreises Heimwebereimuseum.

Seit einigen Monaten gibt es einen  „besonderen“ Leiter: Gangolf Droste. Der 53-Jährige ist der Enkel der Heimweberei-Gründerin Anna Droste-Lehnert. Obwohl er in Luxemburg arbeitet, findet er jede Woche den Weg in die Ausstellungsräume, und beim Arbeitskreis freut man sich, von einem echten Ahnen angeführt zu werden.

Zu seinen Aufgaben gehört auch, Museumsdienst und Führungen zu machen. Jeden Sonntag sind zwei Personen für die Besucher zuständig, aber hier liegt für den Gärtner und Floristen ein Problem: „Wir brauchen unbedingt Nachwuchs, denn der Arbeitskreis besteht nur noch aus 14 Mitgliedern.“

Droste will künftig die Stoffmuster und Stoffe besser präsentieren. „Meine Oma hat dies alles gesammelt und auch den Heimwebereispeicher genutzt. Ich bin schon seit meiner frühen Kindheit Kenner des Maartuchs, denn auch meine Mutter Herlinde hat sich um das Zeigen der Vielfalt der Erzeugnisse gekümmert, mich angesteckt. Ich bin froh und dankbar über die Gründung und die Vielfalt des schönen Museums durch die Gemeinde.“ Wie bisher wird der Enkel von Anna Droste-Lehnert zwei Versammlungen im Frühjahr und Herbst einberufen, damit die Jahresarbeit geplant werden kann.

Er hält noch einmal Rückblick: „Vom Priester bis zum Landwirt haben sich alle eingesetzt, damit die Heimweberei-Genossenschaft ins Leben gerufen wurde. Deren bunte Geschirrtücher und eigene Tischdecken verkaufen wir hier erfolgreich. Wir unterstützen auch die Weggemeinschaft Darscheid, deren Kerzen wir anbieten.“

Droste weist auf den nächsten großen Termin hin: „Am 13. Mai, dem Internationalen Museumstag, bieten wir von 13 bis 18 Uhr am Tag der offenen Tür bei freiem Eintritt mit  Spinnarbeiten, Webvorführungen von Nikolaus Schommers, Schafscheren von Schäfer Fox und Extra-Spinnaktionen für Kinder einen Einblick in frühere Zeiten an.“

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