"Arbeit ist ein guter Weg zu helfen"

20 Jugendliche aus elf Nationen erledigen im Gerolsteiner Land mehrere Projekte. Sie sind begeistert von den Eifelern, der Landschaft und dem Austausch der Kulturen.

 Liam aus Amerika, Zoe aus Kanada, Sara aus Spanien, Marketa aus Tschechien, Forstwirt Reiner Schmitz, Eneko aus Spanien, Gruppenleiterin Adina und Förster Peter Horsch legen an den Höhlen am Rother Kopf einen archäologisch-geologischen Parcours an. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Liam aus Amerika, Zoe aus Kanada, Sara aus Spanien, Marketa aus Tschechien, Forstwirt Reiner Schmitz, Eneko aus Spanien, Gruppenleiterin Adina und Förster Peter Horsch legen an den Höhlen am Rother Kopf einen archäologisch-geologischen Parcours an. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein. "Ohne ihn ging es nicht. Er ist die Seele vom internationalen Jugendworkcamp. Er ist Tag und Nacht für die jungen Leute da", sagen Teilnehmer und Veranstalter über Fredi Körsten. Der Hausmeister der Regionalen Schule, wo die 20 internationalen Gäste für drei Wochen leben, ist mit Leib und Seele bei der Sache. Auch für Matthias Pauly, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, ist das Jugendcamp eine Herzensangelegenheit. Er sagt: "Ich bin froh, dass seit fünf Jahren junge Leute aus der ganzen Welt zum Erfahrungen sammeln und austauschen zu uns kommen. Eine wertvolle Aktion für alle Seiten." Mittlerweile hat sich das Camp etabliert, und das Gerolsteiner Land wird im Wettbewerb mit anderen Regionen immer beliebter. Der 18-jährige Eneko war zuvor noch nie in Deutschland. Der Spanier hat sich für die Eifel entschieden, weil sie "sehr grün und sehr sauber" ist. Sara (21 Jahre) wird nach dem Workcamp noch für vier Tage nach Berlin auf Entdeckungstour gehen. Die Philosophie-Studentin favorisierte Gerolstein, weil "man bei den Projekten den ganzen Tag draußen ist und arbeitet".Zum ersten Mal eine Höhle betreten

Die Spanier gehören zu einer Gruppe, die an den Mühlstein-, Drachen- und Eishöhlen am Rother Kopf einen archäologisch-geologischen Parcours anlegen. Zoe (17 Jahre) aus Kanada sagt: "Wir war noch nie in einer Höhle. Es war unheimlich, kalt und dunkel, aber ich wolle die Mühlsteine an den Wänden sehen." Liam aus Amerika hofft, dass die Route auch angenommen wird. Förster Peter Horsch erklärt: "Hier kommen schon jetzt 5000 Touristen und 30 Schulklassen pro Jahr hin. Die Arbeit wertet das Angebot enorm auf." Für den städtischen Forst- und Wegebauausschuss war es deshalb auch keine Frage, 500 Euro für die Materialkosten bereitzustellen. Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz: "Das internationale Jugendcamp ist super." Neben dem Projekt im Pelmer Wald (der TV berichtete) werden die Jugendlichen in Rockeskyll eine Uhu-Beobachtungsstation bauen, in der Regionalen Schule eine Wand gestalten, in Kalenborn-Scheuern am Gemeindehaus den Zaun streichen sowie am Kindergarten eine Überdachung bauen. Ortsbürgermeister Toni Kuhl ist begeistert: "Es klappt super. Außerdem sollte darüber Kontakt zur Dorfjugend hergestellt werden, damit ein Blick über den Tellerrand gewährt wird."So arbeiten Jugendliche aus Kalenborn einträchtig mit den Workcampern zusammen. Sabrina Göres (16 Jahre): "Nach anfänglichen Verständigungsproblemen ist es jetzt richtig cool." Natascha (20 Jahre) aus Russland favorisiert die Arbeit am Kindergarten, weil sie Kinder mag. Für den Franzosen Ebode ist die Arbeit "ein guter Weg zu helfen und sich willkommen zu fühlen". Die Oma des 17-Jährigen ist Deutsche - ein Grund mehr, ein Workcamp in Deutschland auszuwählen. Marco (18 Jahre) aus Mailand macht das Camp viel Spaß. Außerdem findet der Italiener die Abläufe in Gerolstein "sehr gut organisiert". Neben dem Kennenlernen Gleichaltriger aus anderen Nationen ist für die Teilnehmer der Erfahrungsaustausch wichtig. Neugierig und offen gehen sie aufeinander zu und miteinander um. Teamleiterin Adine weiß um weitere Vorteile. Die 21-jährige Deutsche sagt: "Ich hatte vorher immer das Vorurteil, dass Asiaten sehr ruhig sind, alle Kampfsportarten kennen und keinen Alkohol trinken." Das Camp habe bewiesen, dass sie "offen und lebendig sind sowie stets versuchen, deutsche Wörter nachzuplappern". Infos zum Camp im Internet unter www.ijgd.de

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