Arbeiten am Maar gehen gut voran

Daun · Die Umbauten im Freibad am Gemündener Maar laufen, sind aber nicht so schnell vorangekommen wie erhofft. In das Vorhaben der Stadt Daun werden mehr als 500 000 Euro investiert.

Daun. Während viele schon vor Weihnachten auf Schnee hoffen, werden die Mitglieder des Dauner Stadtrats froh darüber sein, dass Tagestemperaturen von deutlich über dem Gefrierpunkt es erlauben, dass weiter an der Sanierung des Freibads am Gemündener Maar gearbeitet werden kann.
Auch wenn das Wetter momentan mitspielt und die Arbeiten gut vorankommen: Das Projekt steht unter keinem guten Stern. Erst dauerte es lange, bis die Finanzierung stand, nachdem der ursprünglich fest eingeplante Zuschuss von 30 Prozent der Gesamtkosten (siehe Extra) vom Land gestrichen wurde. Dann gestaltete sich die detaillierte Planung schwierig und zeitraubend. Aber Zeit ist genau das, wovon die Stadt nur wenig hat. Denn Ende Januar soll nach derzeitigem Stand die Abrechnung vorliegen, weil ein von der Europäischen Union (EU) bereits 2010 bewilligter Zuschuss bis dahin abgerufen werden muss. Auch die im Herbst begonnenen Arbeiten blieben nicht ohne Komplikationen.
Keine Unterlagen


Der Abriss des alten Beckens hatte gerade erst begonnen, da fanden sich unter anderem alte Pfähle im Untergrund. "Das Bad liegt in einem Naturschutzgebiet, deshalb muss besonders auf mögliche Beeinträchtigungen geachtet werden", sagt Manfred Krag, der dritte Beigeordnete der Stadt. Die Arbeiten wurden gestoppt und Proben von der Betonplatte und dem darunter liegenden Boden gezogen. Ergebnis der Untersuchung: "Das Material ist leicht verunreinigt und kann nicht wie vorgesehen wieder verfüllt werden. Es muss entsorgt werden", berichtet Krag. Wie es zu der Verunreinigung gekommen sein könnte, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Es gibt keine Unterlagen vom Bau des Beckens in den 1960er Jahren, und selbst darin würde kaum stehen, dass irgendwelche Dinge in die Baugrube geworfen worden wären. "Insgesamt sind wir wohl etwa 14 Tage in Verzug geraten", sagt Krag.
Ist vor diesem Hintergrund die Frist überhaupt noch einzuhalten? "Wir sind momentan sehr optimistisch, auch weil dank des guten Wetters viel erledigt werden konnte. Wir sind überzeugt, dass praktisch alles am 31. Januar abgerechnet worden und der Zuschuss sicher ist", sagt der Beigeordnete, "einen Plan B werden wir nicht brauchen."
Und die zusätzlichen Kosten? "Sie sind noch nicht ermittelt. Aber ich gehe derzeit davon aus, dass wir trotz der Komplikationen angesichts der günstigen Ausschreibungsergebnisse im vorgesehenen Kostenrahmen bleiben." In einem Bereich des abgerissenen Beckens ist eine neue Wanne aus Beton gegossen worden, daraus wird der neue Nichtschwimmerbereich.
Auch wird gewährleistet, dass auf dem neuen Becken eine Bühne befestigt werden kann. Das ist Voraussetzung dafür, dass die Veranstaltungsreihe Klassik auf dem Vulkan wieder an ihren Ursprungsort zurückkehren kann. 2013 hatten die Aufführungen und Konzerte in der Thomas-Morus-Kirche und auf dem Dauner Burgberg stattgefunden.Extra

Kosten: 522 000 Euro kostet der Umbau, 50 Prozent davon steuert die Europäische Union bei, zehn Prozent die VG Daun. Den Rest (rund 200 000 Euro) übernimmt die Stadt. Mit dem Zuschuss der EU ist verknüpft, dass das Freibad vor allem für Kinder und Jugendliche attraktiver wird. Um das zu erfüllen, wird es eine Badeinsel im Maar und einen Kletterturm geben. sts

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